Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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beim Kochen in offenen Pfannen sammt ihrem grossen Wärme 
gehalt unbenutzt in die Atmosphäre entlässt — schnell erhitzt. 
Wenn daher die abgezogene erste Würze in die Oberpfanne 
gepumpt worden, wird sie darin erhitzt, während das zum zwei 
ten Nachguss bestimmte Wasser noch im Unterkessel ist, und in 
dem Augenblicke, als das letzte Wasser aus dem Unterkessel in 
den Maischbottich abgeflossen ist, lässt man die in der Ober 
pfanne schon erhitzte Würze (sammt dem ihr zugegebenen 
Hopfen) in denselben herab und die zweite Würze wird an ihre 
Stelle aus dem Schoossfass wieder in die Oberpfanne gepumpt. 
Auf diese Weise dient zwar der Dampf aus der im Unter 
kessel kochenden Würze zur Erhitzung der in der Oberpfanne 
befindlichen, ohne aber sie dabei zu concentriren; vielmehr wird 
sie durch Verdichtung von Dampf darin verdünnt. 
Das Maischen geschieht daher durch Zertheilung der hierzu 
bestimmten Wassermenge in drei Portionen, wovon die erste 
Portion zum eigentlichen Maischen, die letztem zwei Portionen 
zum Aussüssen der Treber dienen, wodurch dieselben ziemlich 
vollständig extrahirt werden, was diesem Verfahren zum Vortheil 
gereicht. Auch soll angeblich der Maischprocess viel vollkom 
mener mit einer geringeren Menge von Wasser von Statten gehen, 
als eine auf einmal angewendete grössere Wassermenge ihn be 
wirke. 
Die Temperatur des zum Maischen verwendeten Wassers — ' 
welches vor seiner Anwendung nicht gekocht wird — darf 68° R. 
(185° F.) nicht übersteigen; gewöhnlich erhitzt man es bis 66° R. 
Je mehr Maischwasser man anwendet, desto niedriger kann seine 
Temperatur sein. Hat das Maischwasser eine Temperatur von 
73° R. (198° F.), so geben die meisten Malzsoften eine trübe 
Würze, weil dabei das Diastas zu sehr leidet. 
Die Treber halten eine gewisse Quantität erster Würze (von 
100 Malzschrot, 120 erste Würze) zurück, wornach die 
Wassermenge bestimmt werden muss, wenn eine gewisse Menge 
erster Würze erzeugt werden soll. 
Das Maischen dauert jedesmal '/ 2 Stunde, das Ruhen hier 
auf 3 (?!) Stunden. 
Die Nachgüsse werden siedendheiss gemacht, was aber 
nicht absolut nothwendig ist. Die Wassermenge zum Maischen 
muss jedesmal wenigstens ein dem Malze gleiches Volumen oder 
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