schmeckenden Extractivstoff erst aus denselben zu
entfernen, und dies geschieht am einfachsten, indem man sie
12 bis 18 Stunden in klarem Wasser einweicht, dieses allenfalls
einmal erneuert, und nach Ablaufen des gelbgefärbten Wassers
das extrahirte Getreide auf einem luftigen Boden dünn ausbrei
tet, fleissig wendet und dadurch wieder lufttrocken macht. Kann
man das lufttrockene Getreide hierauf schwach darren, so ist es
noch besser. Es nimmt dabei einen schwachen Malzgeruch
an, wird spröde, und lässt sich nun so wie Malz mittelst Quetsch
walzwerken schroten.
Beim Malzen der Gerste wird derselbe Erfolg beim Ein
quellen erzielt, und diesem mit haben die Malzbiere ihren reine
ren Geschmack zu verdanken.
Nach diesen Vorbemerkungen übergehen wir zur Beschrei
bung der einzelnen Versuche.
Roggen mit Gerstenmalz.
Der Roggen (Korn) zeigt sich zur Biererzeugung minder
brauchbar, weil er, selbst mit einem gleichen Gewichte Gersten
malz eingemaischt, eine nicht ganz klare Würze von sehr schlei
miger Beschaffenheit liefert, die nicht nur sehr langsam von den
dicht über einander liegenden klebrigen Trebern abfiiesst,
sondern wovon auch eine grosse Menge von denselben zurück
gehalten wird, und die deshalb durch den Nachguss mit heissem
Wasser nicht so vollkommen gewonnen werden kann, dass nicht
eine grössere Menge davon und darin viel Nutzbares in den Tre
bern zurückbliebe. Die von 100 iS Roggenschrot nach gemach
tem Nachguss erhaltenen nassen Treber wogen nach Abzug des
Gewichtes der nassen Treber von dem hierzu verwendeten Ger-
stenmalze 268 iS, letztere von 100 iS nur 133 iS. Die nassen
Roggentreber sind also doppelt so schwer wie die nassen Malz
treber, und halten deshalb mehr als doppelt so viel Nachwürze
zurück als das Gerstenmalz, welche der Benützung zu Bier ent
geht. Die zuletzt abgeflossene Würze hatte noch 6 pCt. Extract-
gelialt. Schon aus diesem Grunde ist eine Anwendung des Rog
gens zur Biererzeugung nicht vortheilhaft; aber auch das Malz
roggenbier ist trübe und hat einen fremdartigen, säuerlichen,
dem sauren Schwarzbrote ähnlichen, nicht angenehmen Geschmack.
Um dem grossen Verluste an Würze (nutzbarer Substanz) in