Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

und legt in den oberen Korb an der andern Seite der Wage 
so viel gereinigte Kartoffeln, bis die Wage wieder ins Gleichge 
wicht kömmt, so dass diese Kartoffeln genau 10 wägen. Zur 
letzten Ausgleichung des Gewichtes kann man allenfalls auch 
eine Kartoffel zerschneiden. 
Hierauf nimmt man nach einander alle Kartoffeln aus dem 
oberen Korb heraus, und lässt sie in den unteren, im Wasser be 
findlichen Korb herab, wobei man dafür Sorge tragen muss, 
dass keine Kartoffel neben dem Korb in den Kübel fällt. Der 
Korb steigt nun aus dem Wasser in die Höhe. Um wieder 
Gleichgewicht herzustellen, muss das Zehnpfundgewicht von der 
Wagschale abgenommen und es müssen so viel kleinere Ge 
wichte in Pfunden, Lothen und Quentchen aufgelegt werden, bis 
das Gleichgewicht wieder erreicht ist. 
Man wird wenige Lothe über 1 Pfund, meistens Gewichte 
unter 1 fä bedürfen, und es wird deshalb dazu ein Pfundge 
wichtsstück von Gusseisen, dann ein Pfund messingenes Einsatz 
gewicht vollkommen genügen. 
Die 10 Kartoffeln hätten im Wasser 31 Loth 2 Quent 
chen gewogen, so enthielten sie nach Tabelle XI. S. 398. 1 Thls. 
20.89 pCt. Stärkmehl und 28.65 % Trockensubstanz. 
Das Reinigen der Kartoffeln durch Waschen und Trocknen 
'ist zeitraubend. Die anhängende Erde lässt sich aber von den 
Kartoffeln mit einer etwas steiferen Bürste recht leicht hinweg 
nehmen, und damit die Reinigung derselben ziemlich schnell ver 
richten, wie dies meistens nothwendig ist. 
Das Wasser im Kübel muss eine Temperatur von 14° R. 
haben, worauf es in jeder Brennerei leicht gebracht werden kann. 
Wenn auch der empirische Branntweinbrenner bis jetzt 
darauf keine Rücksicht nimmt, ist es doch für den denkenden 
Gewerbtreibenden eine hohe Befriedigung, durch derlei Unter 
suchungen sich Kenntniss aller Vorgänge und ein wirkenden Um 
stände zu verschaffen und so den Grund aller vorkommenden 
Erscheinungen einsehen zu lernen. 
Gewöhnlich werden die Kartoffeln beim Ein- und Verkaufe 
gehäuft gemessen. Hierbei ist es nicht gleichgiltig, welche Form 
das Maass besitzt. Ist dasselbe niedrig und weit, so wird der 
Haufe grösser; ist es enger und hoch, so wird er kleiner. Bei 
den folgenden Berechnungen ist das gehäufte Maass zum Grunde
	        
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