und legt in den oberen Korb an der andern Seite der Wage
so viel gereinigte Kartoffeln, bis die Wage wieder ins Gleichge
wicht kömmt, so dass diese Kartoffeln genau 10 wägen. Zur
letzten Ausgleichung des Gewichtes kann man allenfalls auch
eine Kartoffel zerschneiden.
Hierauf nimmt man nach einander alle Kartoffeln aus dem
oberen Korb heraus, und lässt sie in den unteren, im Wasser be
findlichen Korb herab, wobei man dafür Sorge tragen muss,
dass keine Kartoffel neben dem Korb in den Kübel fällt. Der
Korb steigt nun aus dem Wasser in die Höhe. Um wieder
Gleichgewicht herzustellen, muss das Zehnpfundgewicht von der
Wagschale abgenommen und es müssen so viel kleinere Ge
wichte in Pfunden, Lothen und Quentchen aufgelegt werden, bis
das Gleichgewicht wieder erreicht ist.
Man wird wenige Lothe über 1 Pfund, meistens Gewichte
unter 1 fä bedürfen, und es wird deshalb dazu ein Pfundge
wichtsstück von Gusseisen, dann ein Pfund messingenes Einsatz
gewicht vollkommen genügen.
Die 10 Kartoffeln hätten im Wasser 31 Loth 2 Quent
chen gewogen, so enthielten sie nach Tabelle XI. S. 398. 1 Thls.
20.89 pCt. Stärkmehl und 28.65 % Trockensubstanz.
Das Reinigen der Kartoffeln durch Waschen und Trocknen
'ist zeitraubend. Die anhängende Erde lässt sich aber von den
Kartoffeln mit einer etwas steiferen Bürste recht leicht hinweg
nehmen, und damit die Reinigung derselben ziemlich schnell ver
richten, wie dies meistens nothwendig ist.
Das Wasser im Kübel muss eine Temperatur von 14° R.
haben, worauf es in jeder Brennerei leicht gebracht werden kann.
Wenn auch der empirische Branntweinbrenner bis jetzt
darauf keine Rücksicht nimmt, ist es doch für den denkenden
Gewerbtreibenden eine hohe Befriedigung, durch derlei Unter
suchungen sich Kenntniss aller Vorgänge und ein wirkenden Um
stände zu verschaffen und so den Grund aller vorkommenden
Erscheinungen einsehen zu lernen.
Gewöhnlich werden die Kartoffeln beim Ein- und Verkaufe
gehäuft gemessen. Hierbei ist es nicht gleichgiltig, welche Form
das Maass besitzt. Ist dasselbe niedrig und weit, so wird der
Haufe grösser; ist es enger und hoch, so wird er kleiner. Bei
den folgenden Berechnungen ist das gehäufte Maass zum Grunde