90
bis 15 Zoll) erhalten, damit die Tangentalberührung grösser
werde.
3) Dass dieselben vollkommen centrisch seien;
sie müssen daher an ihren bereits festgemachten Achsen abge
dreht werden.
4) Dass die Zerkleinerung oder Vermahlung mög
lichst schnell geschehe, damit die Kartoffeln dabei nicht bedeu
tend abkühlen; denn je heisser dieselben sind, desto besser zer
kleinern sie sich; beim Abkühlen werden sie schmierig. Auch
müssen sie des guten Erfolgs beim Maischprocesse wegen noch
hinreichend heiss in den Maischbottich gelangen.
5) Damit sie nicht an die Quetschwalzen ankleben, müssen
unterhalb derselben Abstreifmesser angebracht sein, und es
ist am vortheilhaftesten, wenn sie von der Quetschmühle über
eine hinreichend steile, schiefe Fläche von selbst in den Maisch
bottich herabgleiten, zu welchem Zwecke die Quetschmühle in
der entsprechenden Höhe über dem Maischbottiche stehen muss.
6) Damit sich beide Walzen gleichförmig bewegen, werden
sie mit Zahnrädern verkuppelt. Manchmal giebt man diesen Zahn
rädern ungleiche Durchmesser, damit die eine Walze schneller,
die andere langsamer gedreht werde, wodurch nicht nur ein Zer
drücken, sondern auch ein Zerreiben der Kartoffeln bewirkt wird.
Gewöhnlich werden die Quetschmühlen mit Menschenkraft
durch an beiden Seiten angebrachte Kurbeln betrieben, wozu 2
bis 4 Menschen nothwendig sind. Kann man dazu Thier-, Was
ser- oder Dampfkraft verwenden, so ist dies um so vortheilhaf-
ter. Weil die Walzen nicht schnell gedreht werden, so ist ein
Schwungrad dabei von wenig Nutzen.
Ueber die Quetschwalzen, welche am besten von Gusseisen
angefertigt werden und dann hohl sind, wird ein hölzerner Ka
sten — der Rumpf — gesetzt, der an die Seiten der Walzen ziem
lich genau anschliesst und in welchen von Oben die gar gekoch
ten Kartoffeln aus dem Kochbottich herabgezogen und dadurch
den Walzen zugeführt werden. Oefters muss man durch Nach-
stossen mit einem hölzernen Stössel das Eindringen derselben
zwischen die Walzen befördern.
Solche Quetschmühlen sind auf einem festen eisernen oder
Holzgestelle befestigt und werden von den Maschinen-Fabrikanten
in Prag um den Preis von 125 bis 160 fl. Oe. W. angefertigt.