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Für ein lieissiges Schmieren der Zapfen an denselben muss ge
sorgt werden.
Das Vermahlen von 25 Metzen (2000 ft) Kartoffeln mit Men
schenkraft dauert etwa 3 / 4 Stunden.
Quetschwalzen von Holz sind weniger zu empfehlen, weil sie
sich werfen und dadurch sehr bald ihre Centricität verlieren, was
die gleichartige Vermahlung der Kartoffeln hindert.
Gumbinner beschreibt in seinem „Handbuche der Brannt
weinbrennerei“ (2. Auflage), S. 173, den Kartoffel-Zerkleinerungs
apparat von Siemens, giebt aber dazu an, dass er einen sol
chen zu Fogelwik in Schweden vorfand, der wegen des ungünsti
gen Resultates wieder ausser Gebrauch gesetzt worden war.
liothwendigkeit eines Zusatzes von gemalztem Getreide beim Ein
maischen der Kartoffeln.
Die Kartoffeln enthalten wohl eine bedeutende Menge Stärk
mehl, das sich ziemlich leicht in Zucker umwandeln lässt; allein
sie enthalten keinen Stoff, welcher fähig wäre, diese Umwandlung
in Zucker zu bewirken. Ein solcher Körper ist aber in hinrei
chender Menge enthalten in den Getreidearten (Kleber, Mucin),
und seine zuckerbildende Wirkung auf das Stärkmehl wird durch
das Keimen oder Malzen derselben noch bedeutend gesteigert.
Da nun die Wirkung der rohen Getreidearten immer eine un
vollkommene ist, so müssen sie zur Erzielung eines guten Re
sultates hierzu gemalzt werden. Bisher werden dazu Gerste,
Roggen und Hafer benützt; dem Gerstenmalze gebührt aber da
bei vor Allem der Vorzug, weil es am vortheilhaftesten und kräf
tigsten wirkt. Das Roggenmalz wird selten allein, sondern mei
stens in Gemeinschaft mit Gerstenmalz angewendet. Hafermalz
macht die Würze besonders dünnflüssig, verstärkt ihre Ver-
gährungsfähigkeit und vermindert den Uebelstand des zu hohen
Steigens und leichten Uebersehäumens bei der Gährung, zu wel
chem Behufe man daher auch einen Theil Hafermalz hier und da
zuzusetzen pflegt.
Vom Malzen der Getreidearten war schon im 1. Thl. S. 325
u. w. die Rede, weshalb sich hier darauf berufen und wiederholt
bemerkt wird, dass ein länger ausgewachsenes Malz kräf
tiger wirkt als zu kurz gewachsenes, und dass es zur