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sichern Erzielung eines guten Erfolges nothwendig sei, gutes, ^ ^
gesundes, schweres Getreide zum Malzen zu verwenden. einlei
Erfahrungen vieler Jahre haben gezeigt, dass Gersten- Gerst
grünmalz kräftiger wirke als Luft- oder Schweichmalz; es pr
bedingt eine grössere Vergährungsfähigkeit der Würze, mithin uncl j
auch eine grössere Ausbeute, weshalb es gegenwärtig schon in ^ f
den meisten grossem Kartoffelbrennereien erzeugt und angewen- o-eher
det wird. Es muss dazu natürlich immer auf mehrere Tage voraus ^ ^
frisch bereitet werden, was sehr leicht ausführbar ist, und wozu ^ e it (
der Malzungsapparat des Herrn Urfus besonders geeignet er- besit2
scheint. j
Das lufttrockene Gerstenmalz lässt sich länger aufbewahren ( j en ]
und wird auf gewöhnlichen Mahlmühlen fein geschroten. Will Stärk
man es noch vollkommener austrocknen, so darf dies nur bei malz)
einer massigen Wärme von circa 30° R. geschehen, weil ein bei klein«
höherer Temperatur gedarrtes Malz eine schwächere Wirkung Stärk
hat. Solches Malz heisst Schweichmalz und kann auch mit- werd«
telst Quetschmühlen zerkleinert werden. Das Roggenmalz wurde ¿ ern
bisher nur als Schweichmalz angewendet und sein Verhalten als verän
Grünmalz ist noch gar nicht erforscht. Das Hafermalz wird als un( j (
Grünmalz und Schweichmalz verwendet. nen
Schwefeln des Malzes (Imprägniren mit schwefliger Säure) bezal
soll eine vortheilhafte Wirkung auf die Ausbeuten liefern, und
sie namhaft vergrössern. Es geschieht beim Schwelchen durch ma j z
Verbrennen von Schwefel unter den Darrplatten. die «
Ueber die Menge, in welcher man das Gerstenmalz zum Ein- zwei
maischen der gekochten Kartoffel anzuwenden hat, sind die ge- sen
machten Erfahrungen und darnach auch die Ansichten verschie- verst
den. Während Einige angeben, mit 2 und 3 iS Gerste (im ge- jener
malzten Zustande) auf 100 iS Kartoffeln ausgelangt zu sein, ver- wofm
langen Andere, man solle dazu 10 iS Gerste nehmen. Am häu
tigsten werden auf je 100 iS Kartoffeln 5 iS Gerste (als Malz) Weiz
oder auch 5 iS Gerstenschweichmalz verwendet und manchmal würz'
ein Theil des Gerstenmalzes mit Roggenmalz ersetzt. Dr. Gail Haup
hat in seiner „Beschreibung des Schwär z’schen Dampf brenn- der £
apparats“, Trier 1843, bei F. A. Gail, ganz richtig berechnet, erst
dass ein jeder über die erforderliche Menge stattflndende Mehr- werd
aufwand von Malz auch mit Mehrkosten verbunden sei, weil der
aus Gerstenmalz erzeugte Branntwein höher zu stehen kommt, grade