Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

1) Maischt man ohne Malzzusatz die gemahlenen Kartoffeln 
blos mit etwas warmem Wasser im Maischbottich ein, und 
setzt dann erst, wenn die Kartoffelmasse zu einem gleichförmigen 
Brei von etwa 52° R. Temperatur verarbeitet ist, das Malzschrot 
zu, welches man vorher im Wasser von etwa 50° R. % Stunde 
eingeweicht hat. 
Hierbei leidet das Diastas des Gerstenmalzes nicht; es wirkt 
auf einmal auf die ganze vorhandene Kartoffelmasse ein und es 
findet daher keine Verschiedenheit in dem Wirkungsgrade des 
selben zu Anfänge und zu Ende des Maischens Statt. Da jedoch 
durch den Zusatz der eingeweichten kühlem Schrotmasse die 
Temperatur der ganzen Maischmasse erniedrigt wird, so findet 
unter Umständen unvollständige Auflösung des Stärkmehls aus 
dem angewendeten Malz Statt, und es ist schwierig, die vermah- 
lene Kartoffelmasse blos mit Wasser so vollkommen zu verar 
beiten , als mit eingeteigtem Malzschrot, welches nicht nur auf 
mechanische Weise die vollkommene Vermengung befördert, 
sondern auch durch chemische Wirkung die Zertheilung un 
terstützt. 
2) Wendet man einen b ebroc he ne n Ma lzz usatz an, welches 
Verfahren offenbar das rationellste und den sichersten Erfolg 
versprechendste ist; denn es werden dadurch die Vorwürfe der 
erstem Methoden beseitigt und nur das befolgt, was dem Processe 
zum Vorth eile gereicht. Zu dem Behufe wird das Malzschrot in 
wenigstens zwei, aber auch in drei und vier Portionen zertheilt, 
vor dem Vermahlen der Kartoffeln eine Portion desselben in das 
gebrauchte Maischwasser eingeteigt und die sofort zu mahlenden 
gekochten Kartoffeln damit eingemaischt. Nun wird das Malz 
schrot während dieser Einmaischung in bebrochenen Zeiträumen 
und Portionen, und wenn dieselbe vollendet ist, die letzte Por 
tion desselben zugesetzt und gut und schnell vermaischt, womit 
diese Operation beendigt ist. Es ist dabei nützlich , das zuzu 
setzende Malzschrot vorher im Wasser von 50" R. Temperatur 
einzuweichen, und um so viel Wasser, als dazu erfordert wird, 
in den Maischbottich weniger zu bringen. Theilt man das Malz 
in zwei Portionen, so wird die erste Hälfte in dem Maischbottich 
eingeteigt, mit den gemahlenen Kartoffeln vermaischt, die zweite 
Hälfte des Malzschrotes aber erst nach beendigter Vermahlung 
und Einmaischung der Kartoffeln zugesetzt.
	        
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