Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

137 
inhalte erforderlich. Diese Gelasse nennt man Hefen ge lasse 
Hefenkiibel, Hefenbottiehe. Ihr Inhaltsinaass lässt sich 
sehr leicht mit dem der Hauptmaische oder mit dem des zur 
Aufnahme derselben bestimmten Gährbottichs in Vergleichung 
bringen und demgemäss in einem einfachen Zahlenverhältnisse 
ausdrücken. In den, der Verzehrungssteuer unterliegenden Pro 
vinzen der österreichischen Monarchie ist deshalb vorgeschrieben, 
dass der Rauminhalt des Hefenkübels nicht grösser sein dürfe, 
als '/ 10 des Rauminhaltes vom Gährbottich, für den er bestimmt 
ist, womit für alle Fälle vollkommen ausgelangt werden kann. 
Man reicht oft mit einem kleinern Hefenkübel, worin eine gerin 
gere Menge Kunsthefe zubereitet wird, bei gleich gutem Erfolge 
aus; aber, wie schon erwähnt, ist derselbe beim Gebrauche der 
grossem Masse Kunsthefe sicherer. 
Aus diesen Raumverhältnissen der für die Aufnahme der 
Hauptmaische und der Hefenmaische bestimmten Gelasse ergiebt 
sich mit Rücksicht auf den erforderlichen Oberraum (Steigraum) 
auch das Inhaltsmaassverhältniss der Hauptmaische zur Hefen- 
Maisehe, welches, wenn auch für die Hefenmaische ein grösserer 
Steigraum belassen werden muss, doch von dem obigen der da 
für verwendeten Gefässe nicht sehr verschieden ist. 
Ad c) Was nun die Art und Dauer der Zubereitung der 
Kunsthefe betrifft, so findet dabei im Wesentlichen bei den ver 
schiedenen bekannten Kunsthefen-Bereitungsmethoden kein be 
sonderer Unterschied Statt, der vornehmlich nur in der absoluten 
und relativen Quantität der verschiedenen Schrotarten und darin 
seinen Grund hat, dass für Getreidemaischen blos Getreidemaisch- 
Kunsthefe, für Kartoffelmaischen aber auch oft noch Kartoffel- 
maische dem Kunsthefenansatze zugesetzt wird. 
Nur zum ersten Kunsthefenansatze wird gute breiige, frische, 
noch kräftige Bieroberhefe (auch Unterliefe?) genommen, und 
weiter dieses künstliche Gährungsmittel aus sich selbst fortge- 
plianzt, indem man unmittelbar vor der Verwendung eine kleine 
Menge davon ('/ 6 bis '/ 8 ) als sogenannte Mutterhefe zurück 
behält, und vorläufig, bis sie wieder zur Verwendung gelangt, in 
einem kleinern Gefässe — dem Mutterhefenkübel — an einen 
kühlen Ort stellt, damit die Gährung darin langsamer verlaufe 
und länger andauere. 
Da gegenwärtig schon wenig Branntwein aus Getreide allein,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.