Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

dagegen die grösste Menge desselben aus Kartoffeln erzeugt 
wird, so soll hier vorzüglich die Erzeugung der Kunsthefe für 
die Kartoffelmaische Berücksichtigung finden, indem sich daraus 
die einfachere Bereitung derselben für die Getreidemaische von 
selbst ergiebt. Da das dazu verwendete Schrotgemenge je nach 
seiner Ausgiebigkeit die Ausbeute an Branntwein vermehrt, so 
werden nicht nur dadurch die Kosten dieses Aufwandes gedeckt, 
sondern auch deshalb, weil damit die Ausbeute an Weingeist aus 
den Kartoffeln selbst, durch erzielte bessere Vergährung der 
Maische erhöht wird. 
Verfahren hei der Bereitung der Kunsthefe. 
Im Allgemeinen ist nun das Verfahren bei der Erzeugung 
von Kunsthefe für Kartoffelmaischen Folgendes, wobei sich der 
bessern Verständlichkeit wegen an bestimmte Verhältnisse gehal 
ten und demnach angenommen wird, dass 50 W. Metzen ä 80 ft 
= 4000 ft Kartoffeln mit dem Grünmalze aus 3 Metzen = 
210 ft Gerste mit Zusatz von 15 ft Hafermalzschrot in einem 
Gährbottichraum von 60 Eimer eingemaischt, das Malzschrot 
beim Maischen in zwei bebrochenen Portionen zugesetzt, und 
zur Kunsthefenbereitung 50 ft Schrot, zur Hälfte aus Gersten 
malz , zur Hälfte aus Roggen bestehend, so wie ein Hefen 
kübel von 6 Eimer Inhalt = */i o des Gährbottichrauins ange 
wendet wird. 
Eine jede Kunsthefenbereitung zerfällt in folgende sechs 
Operationen, als: 
1) in die Erzeugung der Hefenmaische (Einmaischung); 
2) in die Abkühlung derselben (Abkühlung); 
3) in das Stellen derselben mit der Mutterhefe (Stellen mit 
Mutterhefe); 
4) in die Abnahme der Mutterhefe für den folgenden He 
fenansatz. 
5) in das Auffrischen der gährenden Hefenmaische (Auf 
frischung). 
6) in den Zusatz der aufgefrischten Kunsthefe zur Haupt 
maische,
	        
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