Setzung mit der Mutterhefe muss durch die Abkühlung derselben
so weit herabgebracht worden sein , dass die durch den Zusatz
der Mutterhefe darin angeregte Gährung in Zeit von beiläufig 10
bis 12 Stunden in die Hefengährung übergeht, um in derselben
schon neue Hefe zu erzeugen, die sich dann in der Hauptmaische
in grösserer Masse zu regeneriren vermag.
Dazu ist eine Temperatur der Hefenmaische von 16 bis
20° R, je nach der Temperatur des Locals und der. Jahreszeit
genügend, weil die Gährung darin auch wegen der grossem
Masse der angewendeten Mutterhefe im Verhältnisse zur Menge
der Hefenmaische schneller eintritt und verläuft. Bei dieser ra
schen Gährung der Hefenmaische erwärmt sich dieselbe etwas,
und sie wird nun nach erfolgter Auffrischung mit warmer Maische,
wodurch sie wieder um einige Grade wärmer wird, unmittelbar
zur Hauptmaische in den Gährbottich gebracht und mit derselben
gehörig vermischt. Dadurch erleidet dieselbe eine theilweise Ab
kühlung, denn der Hauptmaische wird zuletzt durch Zusatz des
Zukühlwassers oder einer anderen an Stelle desselben benützten
zuckerhaltigen Flüssigkeit eine niedrigere Temperatur von 14 bis
16° R. gegeben, wie diese zur Bewirkung eines regelmässigen
Gährungsverlaufes nothwendig ist. Diese theilweise Abkühlung
hat erfahrungsmässig auf die Wirksamkeit der Hefe keinen nach
theiligen Einfluss.
Ad e. Der Zeitraum des Zusatzes der Kunsthefe zur Haupt
maische ist hauptsächlich von dem Zeitpunkte bedingt, wann die
Hauptmaische gehörig abgekühlt und dadurch zur Gährung vor
bereitet erscheint. Es kann nun die Vollendung der Kunsthefe
mit der Zubereitung der Hauptmaische zur Gährung genau zu
sammenfallen, und dies wird bei geregeltem Betriebe immer der
Fall sein; es kann aber auch geschehen, dass die Kunsthefe zu
dieser Zeit noch nicht in hinreichend kräftige Gährung gekom
men, oder auch, dass sie früher fertig geworden ist.
Im erstereu Falle kann man immerhin die Hauptmaische in
den Gährbottich bringen und darin zukühlen; der Zusatz der
Kunsthefe kann auch einige Stunden später geschehen, bis die
Gährung in derselben den hinreichenden Grad von Intensität er
langt hat, was unter Umständen wohl auch durch einen Zusatz
frischer Bier- oder Presshefe beschleunigt werden kann.
Im letztern Falle muss die Gährung der Kunsthefe durch