Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

eine wiederholte Auffrischung mit Zusatz frischer Maische vom 
Kühlschiff hinausgezogen werden, bis der Zeitpunkt ihrer Ver 
wendung eingetreten ist. 
Sollte eine Kunsthefe durch irgend eine störende Einwir 
kung zu sauer und die Gährung darin matt geworden sein, und 
sich dieser Zustand durch Auffrischung derselben mit Zusatz 
frischer Maische nicht beheben lassen, so ist es am besten, sie 
zwar der Hauptmaische zuzusetzen, um sie darin durch weitere 
Vergährung mit auf Branntwein zu benützen; es muss aber der 
Gährung mit vorbereiteter frischer Bier- oder Presshefe nachge 
holfen werden und man muss dann mit der Zubereitung der 
Kunsthefenansätze von Neuem auf gleiche Art beginnen. 
Dasselbe müsste geschehen, wenn der abgenommenen Mut 
terhefe ein ähnlicher Unfall begegnet wäre. Um diesem zuvor 
zukommen, ist es deshalb gut, die Mutterhefe immer an einem 
kühlen Orte aufzubewahren, theils um ihren Gährungsverlauf zu 
verlangsamen, theils um dadurch die Bildung von Essigsäure 
zu hindern. 
Menge der erzeugten Kunsthefe. 
Die Menge der erzeugten Kunsthefe ergiebt sich dem In- 
haltsmaasse nach wie folgt: 
Zum Einmaischen derselben an Maische 50 Maass 
Dazu 50 Schrot, dessen Rauminhalt in der Maische = 15 „ 
Zum Anbrühen dieser Masse heisses Wasser 50 „ 
Dazu Mutterhefe 35 „ 
und Maische zur Auffrischung 50 „ 
Zusammen 200 Maass 
oder 5 Eimer, so dass in dem Hefenkübel von 6 Eimer Inhalt 
ein Steigraum von '/ 6 oder 1 Eimer bleibt. Von dieser Kunst 
hefe kommen 165 Maass zur Verwendung und 35 Maass davon 
werden als Mutterhefe zum nächsten Kunsthefenansatze je nach 
Umständen 12 bis 24 Stunden auf bewahrt. 
Es wurde schon erwähnt, dass man in vielen Brennereien 
mit der Hälfte der hier angegebenen Mengen und deshalb auch 
mit Hefenkübeln ausreicht, die nur halb so gross sind, deren 
Rauminhalt nämlich nur V20 von jenem des dazu gehörigen 
Gährbottichs ist. Es ist aber auch sichergestellt, dass die Er
	        
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