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Ein Zusatz von Phosphorsäure beim Einmaischen des Kunst
hefenansatzes hat sich bereits als vorteilhaft erwiesen. Auf 6
Eimer Kunsthefe ist ein Pfund der nach Thl. 1. S. 88 bereiteten
Phosphorsäure genügend. Ihre Wirkung muss der der Milch
säure gleich geachtet werden, nur scheint sie gefahrloser, weil
die Bildung einer zu grossen Menge Milchsäure leicht schädlich
werden kann. Da nun freie Phosphorsäure erweislich sehr
vortheilhaft auf die Vergährung einwirkt, und diese von den in
den Maischen erhaltenen Säuren die grösste Verwandtschaft zu
den Basen hat, so scheint das Neutralisiren der Maischen mit
Alkalien nicht angezeigt, ja eher schädlich als nützlich zu sein.
Liebig in seinen „Chemischen Briefen“ S. 165 glaubt,
dass durch Zusatz von 'Weinstein die Bildung des Fuselöls
grossen Theils verhindert werden könne. Versuche im Grossen
werden zeigen , ob diese Ansicht richtig ist; im Kleinen habe
ich gefunden, dass der Weinstein die Gährung hemmt, und
in sofern das Fuselöl, wie sehr wahrscheinlich, ein Product
der Gährung ist, so wird auf den Weinsteinzusatz auch we
niger Fuselöl entstehen, weil die Vergährung der Maische un
vollkommener erfolgen, mithin auch weniger Fuselöl gebildet
würde.
Von anderen Zusätzen zur Hefe habe ich bei Versuchen
im Kleinen vorzüglich das Malzmehl (feines Malzschrot), so
wie Weizenmehl und Gerstenmehl wirksam befunden, indem
sie, bei der Vorbereitung der Hefe zugesetzt, einen grösseren
Vergährungsgrad schon bei der Hauptgährung bewirken. Das
in diesen Mitteln enthaltene Stärkmehl geht bei diesen Pro
cessen allerdings verloren, weil es ungelöst bleibt; es müssen
also die Stoffe sein , welche sich aus dem Mehle auhösen, die
hier eine günstige Wirkung üben , vorzüglich Diastas oder
Mucin.
Im Grossen in entsprechender Menge der Kunsthefe zuge-
setzt, hatte ich noch nicht Gelegenheit, deren Wirkung verglei
chungsweise zu erproben.