Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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enthalten , und dieser nicht erst durch den Maisehprocess (wie 
bei den Kartoffeln) gebildet werden muss. 
Eine dritte Methode, die Erdbirnen auf Branntwein zu 
verarbeiten , würde darin bestehen, sie zu zerreiben, den Saft 
durch Pressen aus dem erhaltenen Brei abzusondern, und allein 
dazu zu verwenden, die Presslinge aber als Viehfutter zu ge 
brauchen. 
Der Saft kann wieder für sich allein mit Zusatz von Hefe 
in Gährung gebracht, oder besser, einer Kartoffel- oder Getreide 
maische zur Abkühlung zugesetzt werden, in welchem Falle die 
Hefe erspart wird. 
Nach allen Methoden hat man bereits diese Erdfrucht im 
Grösseren auf Branntwein verarbeitet. 
Auch der Brei der gekochten oder blos kalt zerriebenen 
Knollen würde sich ohne Zusatz von Wasser der Gährung un 
terwerfen lassen, wenn er dazu mit Presssaft derselben Knollen 
angemessen verdünnt werden möchte. 
Der erhaltene Branntwein und Weingeist zeichnen sich 
durch einen eigenthümlichen, der Maische und den gekochten 
Knollen ähnlichen Geruch aus. 
Die Knollen des Helianthus tuberosus sind als Erdfrucht 
durch ihren Gehalt an Krümelzucker einerseits der Gegensatz 
zu den Kartoffeln, die nur Stärkmehl enthalten, andererseits 
zu den Runkelrüben, worin sich nur gemeiner krystallisirbarer 
Zucker findet. In den ober der Erde wachsenden Früchten 
stellt sich derselbe Gegensatz zwischen den Obst- und Beerensor 
ten, den Getreidesamen und dem Zuckerrohr heraus. 
Nachdem neuerer Zeit der Anbau dieser Knollenfrucht wie 
der empfohlen und die Verwendung des Krautes derselben 
(Stengel mit Blättern) sowohl im grünen als getrockneten Zu 
stande wie auch der Knollen zu Viehfütter als nützlich erkannt 
wird, habe ich auch geglaubt, die Anwendung der Knollen der 
selben zur Branntweinerzeugung nicht übergehen zu sollen. Die 
Nahrhaftigkeit der dabei abfallenden Schlempe wird ohne Zweifel 
jener der Knollen proportional sein. 
Auch aus Krapp wurzeln kann man Branntwein erzeugen. 
(Dingler’s Journal, Bd. 139 (1856) S. 319.
	        
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