Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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(120 Eimer Maischraum) mit Malz = 623 ft Alkohol; aus den 
Rüben aber 672 ft desselben, also 49 ft mehr. In landwirt 
schaftlicher Beziehung dürfte die Cultur beider ziemlich gleich, 
ebenso die Vortheile ähnlich sein, welche die Fruchtfolge, Besei 
tigung der Brache, Verbesserung des Bodens, Erzeugung guten 
Viehfutters &e. gewähren. 
Den Ertrag vom Boden anlangend, rechne man von einem 
Metzen Ackerlandes nur 80 Ctr. Rüben , die ä 80 pCt. 64 Ctr. 
Saft liefern. 
Ein Metzen Ackerland liefere unter gleichen Verhältnissen 
50 Metzen Kartoffeln ä 80 ft = 40 Ctr. derselben. 
64 Ctr. Rübensaft geben aber 368 ft, und 40 Ctr. Kartoffeln 
252 ft absoluten Alkohol, was ebenfalls zu Gunsten der Verwen 
dung von Runkelrüben statt Kartoffeln zur Branntweinerzeugung 
spricht. 80 Ctr. Rüben kosten ä 50 kr. Oe. W. 40 fl. und 50 
Metzen Kartoffeln kosten ä 80 kr. auch 40 fl. Oe. W. 
Diese Preise hängen übrigens von verschiedenen Conjunc- 
turen ab. 
Die Erscheinungen bei der Gährung, die Menge der neu 
gebildeten Hefe, so wie die beobachteten Attenuationsverhältnise 
sind folgende: So wie der Rübensaft mit dem bezeichneten Quan 
tum Schwefelsäure versetzt ist und in dem Gährgefässe der Ruhe 
überlassen wird, setzen sich eine Masse schmutzigbrauner Flok- 
ken zu Boden und der Saft beginnt sich zu klären. Offenbar 
sind diese Flocken eine Ausscheidung, welche durch den Zusatz 
der Schwefelsäure bewirkt wurde. Es bilden sich davon zerris 
sene Partien, zwischen welchen der Saft klar erscheint. Er ist 
gelbbraun gefärbt. Da das' Pressen des Saftes gewöhnlich in 
der Kälte geschieht, zur Beschleunigung des Eintrittes der Gäh 
rung aber eine Temperatur von 18° R. nothwendig ist, so muss 
er so rasch als möglich zu dieser Temperatur gebracht werden, 
um die Gährung schneller herbeizuführen. Ausserdem sind meh 
rere Tage erforderlich, ehe der Saft zu gähren beginnt. So wie 
die Gährung eingetreten ist, werden die genannten schmutzig- 
braunen Flocken durch die entweichende Kohlensäure an die 
Oberfläche gehoben und bilden eine halbtrockene dicke Decke, 
unter welcher sich etwas weisser Schaum befindet und die Flüs 
sigkeit fortgährt. Unter den erforderlichem günstigen Umstän 
den tritt die Gährung in längstens 24 Stunden ein und verläuft
	        
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