Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Böhmen zuerst im Grossen eingefülirt, und es gab vollkommen 
entsprechende Resultate. 
In Frankreich hat die Erzeugung von Weingeist aus Runkel 
rüben bedeutende Fortschritte gemacht und viele Rübenzucker 
fabriken im nördlichen Frankreich sind in Branntweinbrennereien 
umgewandelt worden. 
Die Rüben sollen zu Brei zerrieben , und dieser Brei mit 
Zusatz von Bierhefe zur Gährung gestellt werden. (Moniteur 
industriel. Nov. 1853.) 
Allerdings kann durch die Verarbeitung der Rüben in Sub 
stanz der ganze Zuckergehalt derselben zur Benutzung gebracht 
werden. Ob dies aber bei der Gährung des Rübenbreies der 
Fall ist, möchte zu bezweifeln sein; auch ist die Anwendung 
von Bierhefe dazu, weil sie in so grossen Mengen schwer oder 
gar nicht zu beschaffen , nicht zu empfehlen, und könnte auch 
hier Zusatz von Schwefelsäure gebraucht werden. In diesem 
Falle dürfte es angezeigt sein , einen Theil des Rübenbreies zu 
pressen, und mit dem dabei erhaltenen Safte den andern Theil 
des Rübenbreies zu verdünnen, um eine der Kartoffel- oder Ge 
treidemaische ähnliche dünnflüssigere und doch concentrirte 
Maische zu erzeugen, die hinreichend dünnflüssig ist, um gut 
vergähren zu können. 
Uebrigens finden sich in Frankreich mannigfache Methoden 
bei Verarbeitung der Zuckerrüben zur Branntweinerzeugung in 
Anwendung. 
So verwendet Champonnois nach der Beschreibung von 
Rayen Macerationssaft dazu, den er dadurch gewinnt, dass er 
die Rüben in Stängelchen zerschneidet, und diese mit der heissen 
Schlempe vom Abtriebe des gegohrenen Rübensaftes macerirf- 
Statt Hefe wird ein Zusatz schon gährenden Saftes angewendet. 
(D in gl er’s Journal Bd. 133 S. 378 und 435.) 
Die Gährung wird bei höherer Temperatur geführt und soll 
in 14 Stunden beendigt sein. Durch die Rübensaftschlempe 
werden hefebildende Stoffe in den Rübensaft gebracht (gekochte 
Rübensafthefe) und dadurch die Gährung befördert. 
Uebrigens findet man noch Nachrichten darüber in demsel 
ben Journal 1854 Bd. 132. S. 437. 442. 454. Bd. 137. S. 72 
(1855), dann im polytechnischen Centralblatte 1856 S. 127. 
Wollte man durch Kochen mit Dampf die Rüben vorberei-
	        
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