Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

251 
nur von einer ¡Seite Wärme an die Blase ab, wobei die letztere 
Wirkung deshalb eine nur geringe ist, weil der Rauch Russ an 
die Blasenwand absetzt, welcher die Wärmeleitung hindert und 
derselbe auch nicht mehr die zur kräftigeren Wirkung erforder 
liche höhere Temperatur besitzt. Zudem wird dadurch der Zug 
geschwächt und deshalb die gehörige Entwickelung des Feuers 
gehindert. Auf diese fehlerhafte Feuerungsconstruction kann ich 
nicht dringend genug aufmerksam machen, indem sie Ursache 
vieler Zeit- und Holzverschwendung ist, und daher nur anrathen, 
die angegebene bessere Construction des Feuerbaues anzunehmen. 
Zugleich wird der Blasenboden dadurch am wenigsten angegriffen, 
indem sich die Flamme unter demselben möglichst gleichförmig 
ausbreitet und an den Blasenwänden keinen Russ absetzt. 
2) Gehört zur Destillirgeräthschaft eine entsprechende Vor 
richtung zur Verdichtung der wässerig-geistigen Dämpfe zu tropf 
barer Flüssigkeit und Abkühlung dieser zur gewöhnlichen Tem 
peratur. Man nennt sie die K ii h 1 vor r i c h tung, K ühl ge r äth- 
scliaft, den Conclensator und Refrigerator. 
Diese Kühlgeräthsehaft wurde auf die mannichfaltigste Weise 
construirt, und es werden die Grundsätze ihrer Construction 
später zur Erörterung gelangen. Am häufigsten gebraucht man 
auch jetzt noch Schlangenröhren hierzu, besonders bei dem ein 
fachen Brennbetrieb, weshalb hier vorläufig nur von diesen die 
Rede sein soll. 
Die Schlangenröhre, am häufigsten von Kupfer , von innen 
verzinntem Kupferblech oder, wie früher, ganz von Zinn ange 
fertigt, ist eine um einen Cylinder spiralförmig gewundene Röhre, 
in welche man den zu condensirenden wässerig-geistigen Dampf 
strömen lässt, um ihn darin durch Entziehung seiner gebundenen 
Wärme zur tropfbaren Flüssigkeit zu verdichten und diese durch 
Entziehung ihrer freien Wärme bis zur gewöhnlichen Temperatur 
abzukühlen. Zu dem Ende muss die Schlangenröhre äusserlich 
fortwährend kühl erhalten werden, und dies bewirkt man, indem 
man sie in ein hölzernes Gefäss, das Kühl fass oder die Kühl 
tonne, so einstellt, dass die Dampf-Einströmungsöffnung oben an 
der Seitenwand des Ivühlgefässes hindurch oder auch über den 
Rand desselben hinausgeht, die Abflussöffnung des Destillats aber 
unten über dem Boden des Kühlfasses durch die Seitenwand 
desselben hindurchgeht, das Kühlfass selbst aber fortwährend
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.