Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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festigt, dass der darin aufsteigende heisse Rauch es umziehen, 
einen Tlieil seiner Wärme an dasselbe und seinen Inhalt abge 
ben und dadurch die darin befindliche Maische erwärmen konnte. 
Durch ein am Boden des Vorwärmers befindliches Abflussrohr 
mit Hahn, welches in die Blase einmündete und bis fast auf den 
Boden derselben herabging, wurde die erwärmte Maische in die 
Brennblase abgelassen und kam nun darin natürlich in viel kür 
zerer Zeit zum Kochen. 
Dieses Verfahren setzt voraus, dass der Rauch aus dem 
Feuerraum der Brennblase noch sehr heiss abzieht, und beweist 
dadurch, dass die Feuerungsconstruetion derselben eine fehlerhafte 
ist; denn sonst würde der Rauch nicht so heiss in den Schorn 
stein austreten können, um jene Vorwärmung bis zu einem aus 
giebigen Grade schnell genug bewirken zu können. 
Eine zweite, ausgiebigere und zweckmässigere, gegenwärtig 
allgemein übliche Methode der Maischvorwärmung gründet sich 
auf die Benützung eines Theils der gebundenen Wärme des in 
den Kühler übergehenden Dampfes, welcher an die vorzuwär 
mende Maische, statt an das Kühlwasser übertragen, dieser zu 
Gute kommt und zugleich zur Ersparnis eines beträchtlichen 
Theils von Kühlwasser beiträgt, indem nun die kalte Maische 
einen Theil desselben vertritt. Man wendete dazu zwei Kühl- 
gefässe über einander an, vertheilte die Kühlschlangenröhre in 
beide, so dass die im unteren Kühlfasse nur eine Fortsetzung 
jener im oberen war, brachte in das obere die vorzuwärmende 
Maische, in das untere das Kühlwasser, jedoch mit dein Unter 
schiede, dass die Maische im oberen bis zum Abtriebe der Blasen 
füllung verblieb, während das Kühlwasser im unteren auf die 
bekannte Weise erneuert wurde. Die Maische im Vorwärmer kann 
man, ohne Gefahr eines erheblichen Verlustes durch Verdampfung, 
bis zu einer Temperatur von 60° R. erhitzen. Das Helmrohr 
(Helmschnabel) der Blase wurde daher in die obere Kühlröhre 
eingemündet, und die Verdichtung des Dampfes erfolgte nun zu 
vörderst in dieser, während die untere Kühlröhre diese Verdich 
tung zu vollenden und die verdichtete Flüssigkeit noch vollends 
abzukühlen hatte. Dazu war es nothwendig, dass der Theil der 
Kühlröhre, welcher sich im Vorwärmer gelagert befindet, eine 
gewisse Oberfläche nicht überschreite; denn sonst würde die 
Maische darin, wie es auch wirklich geschehen ist, nahe zum
	        
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