etwas höhere Temperatur annehmen , die sie durch ihre Rück
wirkung auf die siedende Flüssigkeit, aus welcher sie sich ent
binden, dieser mittheilen, wodurch der Abtrieb des Alkohols aus
derselben erfahrungsmässig beschleunigt wird.
Bei den Brennapparaten von Pistorius besteht in diesem
Anbetrachte der grosse Fehler, dass daran die zweite obere Blase
eben so iiach und niedrig gemacht wurde, als die untere Blase,
und zwar angeblich zu dem Zwecke, um dieselbe durch den vom
Feuer unter der ersten Blase abziehenden heissen Rauch mit zu
erwärmen. Die Dampfeinströmung erfordert eine mehr hohe als
weite Blase, wobei die Höhe wenigstens ebenso gross ist als
der Durchmesser; dann wird die genannte Flüssigkeitssäule eine
höhere und demgemäss auch die Wirkung durch Erhöhung der
Temperatur eine ausgiebigere. Indem man den von der unteren
Blase abziehenden heissen Rauch unter den Boden und einen
Theil der Seitenwände der oberen höheren Blase leitet, kann,
insofern dies noch nützlich wäre, davon immerhin Gebrauch ge
macht werden. Die untere mit freiem Feuer beheizte Blase
muss aber jedenfalls so gestaltet sein, dass sie die möglich grösste
wirksame Feuerfläche besitzt. Die höhere Blase bedarf keines
Helms noch Rührers, weil der Dampf die Maische darin selbst
genug aufrührt und weder ein Anbrennen noch Ueberschäuinen
derselben so leicht zu besorgen sind.
Da die Maische schon gekocht in die untere Blase gelangt,
so ist auch ein Ueberschäuinen derselben aus dieser weniger zu
besorgen, und der Betrieb kann durch rasches Kochen beschleu
nigt werden , wenn man die Blasen nicht zu voll macht, näm
lich höchstens auf ~/ 3 ihres Inhalts mit Maische anfüllt, ln
der oberen Blase wird das Inhaltsmaass der Maische um so
viel vermehrt, als sich Dampf aus der unteren Blase darin ver
dichtet, bevor sie zum Kochen gelangt. Auf diese Raumvermehrung
der Maische ,muss daher bei der Berechnung der Dimensionen der
oberen und unteren Blase Rücksicht genommen werden.
Versuchen wir es, bei einer in ununterbrochenem regelmäs
sigem Betriebe stehenden Brennerei den Zeit- und Wärmeauf
wand festzustellen , welcher unter den obigen Umständen zum
Abtriebe der Maische nothwendig ist, so finden wir, dass, weil
die Maische immer schon im kochendeil Zustande in die untere
Blase, welche mit Feuer beheizt wird, gelangt, zum Erhitzen