Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

stillation, hat auch die Dephlegmirung nur eine theilweise ent- 
fuselnde Wirkung, und ihre Hauptwirkung ist daher wieder nur 
Concentrirung des Destillats. 
Anwendung dieser Principien auf die Destillation im 
Grossen zur Gewinnung eines reineren, alkoholreicheren 
Productes bei einmaliger Destillation unmittelbar aus 
der Maische. 
Bisher wurde gezeigt, wie bei einem ununterbrochenen De 
stillationsbetriebe durch Vorwärmung der Maische mittelst der 
gebundenen Wärme der übergehenden Dämpfe und Anwendung 
zweier staffelförmig aufgestellter Blasen es dahin gebracht wer 
den kann, dass jene Wärme (Brennstoff) fast gänzlich erspart 
wird, welche zur Erhitzung der ganzen Maische bis zum Kochen 
bei dem einfachen Brennbetriebe aufgewendet werden muss. Es 
wurde ferner nachgewiesen, dass noch eine grosse Menge Wärme 
bei der Condensation der Lutterdämpfe durch Abgabe an das 
Kühlwasser verloren geht, und angedeutet, dass davon noch ein 
zweckmässiger Gebrauch gemacht werden könne zur Kectification 
des Lutters selbst während des Abtriebs der Maische, wodurch 
die abgesonderten Rectificationen desselben, so wie auch 
der dazu erforderliche besondere Wärme- und Zeitaufwand gröss- 
tentheils erspart werden können. 
Vorerst fragt es sich: welcher von diesen Processen, die auf 
die Wiederbenützung der Wärme der Lutterdämpfe basiren, zu 
erst und welcher zuletzt in Anwendung gebracht werden solle? 
und dabei lehrt die Erfahrung, so wie auch eine einfache theo 
retische Betrachtung, dass jedenfalls die Rectifica 
tion des Lutters der Dephlegmirung der Dämpfe 
und Vorwärmung der Maische vorangehen müsse, weil 
im ersteren Falle die Dämpfe noch eine gewisse Spannung be 
sitzen müssen, welche sie bei der Dephlegmirung durch Abküh 
lung verlieren. Es fragt sich ferner: Wie oft soll sowohl die 
Rectification als die Déphlegmation wiederholt werden, oder in 
welchem Grade sollen beide Statt finden, um ein Destillat von 
dem gewünschten Alkoholgehalte zu erzielen? Die Anzahl dieser 
Operationen wird nun wieder durch die Quantität Wärme be-
	        
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