Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

keit geliefert; doch dürfte dabei an der Menge des verwendeten 
Malzes nichts abgebrochen werden. 
Für die Zwecke der Branntweinerzeugung werden die Malz- 
keime von den Malzkörnern nicht abgesondert. Bei dem Grün 
malze wäre dies sogar unausführbar; es wäre selbst nachtheilig, 
weil in diesen Keimen auch Diastas enthalten ist und sie des 
halb zuckerbildende Wirkung auf das Stärkniehl üben, wovon 
ich mich zufolge einer Privatmittheilung des Herrn Oekonomie- 
Inspectors Dr. Theodor Fischern durch einen Versuch über 
zeugte. Die Wurzelkeime des Darrmalzes dagegen, in grosser 
Menge angewendet, verwandeln wohl das Kartoffel-Stärkmehl, 
angemessen behandelt, in Dextrin, aber nicht in Zucker und 
Gummi; sie haben durch das Darren ihre zuckerbildende Wir 
kung eingebüsst. Dies kann mit Ursache der vortheilhaftern 
Wirkung des Grünmalzes sein, weil die Malzkeime von demselben 
weder abgesondert noch gedarrt wurden. 
Der erste chemische Process, welcher mit den Getreidearten 
unternommen wird, um daraus Branntwein zu gewinnen, ist das 
Ein maischen derselben. Es bezweckt die Umwandlung des 
Stärkmehls in gährungsfähigen Zucker und dadurch die Erzeu 
gung einer vergährungsfähigen Flüssigkeit, welche man in 
mit den Hülsen (Trebern) der Getreidearten vermengtem Zu 
stande B rannt wein maische, von den Trebern aber geschie 
den Branntwein maisch würze nennt. Sie wird nicht ge - 
kocht, sondern im ungekochten Zustande der Gährung un 
terworfen. 
Bei dem Einmaischen des Getreides hat man vorzüglich 
folgende Umstände zu berücksichtigen, als: 
1) Das Zerkleinern desselben; 
2) das Mengenverhältnis desselben zum Malze; 
3) das Mengenverhältniss der Trockensubstanz des Getreides 
zum Wasser; 
4) die beim Einmaischen zu beobachtende Temperatur; 
5) das dabei zu befolgende Verfahren; 
6) die dazu gebrauchten Gerätschaften und Instrumente. 
Die Umstände sollen in Folgendem einer ausführlichen Be 
sprechung unterworfen werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.