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sind wirkliche Dephlegmatoren, bei welchen die vorzuwärmende
Maische, bei letzterem zum Theil die äussere atmosphärische
Luft als Dephlegmirmittel wirken. Auch der Schwarz’sche
Vorwärmer ist ein solcher Dephlegmator, wobei nur die Abän
derung besteht, dass der Halbweindampf aus dem Lutterkasten
in mehreren senkrechten Röhren durch die Maische emporsteigt,
wobei er selbst entwässert, die äussere Maische aber erwärmt
wird. Diese Construction wurde gewählt, um die geraden Röhren
nach Abnahme des dampfdicht aufgeschraubten Vorwärmerdeckels
auf mechanische Weise leicht reinigen zu können. Es ist dabei
wie bei allen übrigen nur zu wünschen, dass diese Reinigung
wirklich geschehe; ein besonderer Vorzug kommt der Schwarz’-
schen Einrichtung nicht zu. Die aus den Röhren emportretenden
dephlegmirten Dämpfe werden hier unter dem Deckel vereinigt
und durch eine in der Mitte desselben angebrachte S-förmig
gebogene Röhre in den ersten, von da in den zweiten, und
sofort in den dritten und vierten Rectificator, und aus diesem
endlich in den Kühler geführt. Diese Rectificatorcn sind sämmtlich
zugleich Dephlegmatoren; sie besitzen nämlich eine dem Vor
wärmer ganz gleiche Construction , nur sind sie von kleineren
Dimensionen und wird dabei statt Maische Wasser als Dephleg
mirmittel angewendet. Im unteren Theile wird der angesammelte
Lutter, Halbwein und Branntwein durch den fortwährend nach
strömenden Dampf rectificirt und, indem der rectificirte Dampf
durch die senkrechten Röhren, die von warmem Wasser umgeben
sind, aufsteigt, dephlegmirt.
Eine andere Art selbstständiger Dephlegmatoren sind die
sogenannten Spiritusbecken, wozu wieder Pistorius
und Gail Constructionen angegeben haben.
Die Spiritusbecken von Pistorius sind flach und rund und
werden deshalb auch Teller genannt. Es sind hohle, linsen
förmige Gefässe, durch welche von unten nach oben der Dampf
durchströmt, während sie horizontal liegen. Ihre Höhe beträgt
nur 6 bis 7 Zoll; oben sind sie mit einem 4 bis 5 Zoll hohen
Rande umgeben, so dass ein tellerförmiges Gefäss entsteht, wel
ches mit Wasser von 40 bis 60° R. gefüllt erhalten wird, um
diese obere Fläche abzukühlen und bei der Berührung derselben
mit den aufsteigenden Dämpfen diese zu dephlegmiren.
Damit diese Dämpfe jedoch nicht blos durch die Mitte der