Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

nur langsam abwärts fliesst und demnach auf dem Wege durch 
dieselbe gehörig abkühlt, erfüllt sie ihren Zweck so voll 
kommen, als nur gewünscht werden kann. Ihre Anfertigung dagegen 
und ihre Reinigung bedingen immerhin einige Schwierigkeiten. 
Man hat nebst der Schlangenröhre noch eine Menge anderer 
Kühlvorrichtungen angegeben, die ihrem Zwecke mehr oder we 
niger vollkommen entsprechen und sich ebenso mehr oder we 
niger leicht reinigen lassen; aber in den meisten Fällen erfüllen 
sie den Zweck der Condensation besser, als den der Refrigera 
tion. Es kann hier nicht in eine kritische Betrachtung jedes 
einzelnen dieser in Vorschlag und theilweise Anwendung gekom 
menen Geräthe eingegangen werden; man findet eine ziemlich 
vollständige Zusammenlegung derselben, so wie auch der mannich- 
faltigen Destillirgeräthe von den einfachsten bis zu den zusam 
mengesetztesten, sowohl für freies Feuer als für die Dampf-De 
stillation, mit allen anklebenden Mängeln und Verbesserungen in 
Hermbstädt’s „chemischen Grundsätzen der Kunst, Brannt 
wein zu brennen“, umgearbeitet von Friedr. Schwarze, 3. 
Auflage, Berlin 1842, mit Beschreibung und Abbildung im II. 
Bande, worauf ich hier verweise; doch muss Einiges darüber 
noch in Folgendem behandelt werden. 
Alle Kühler, welche von der Art sind, dass sich ihr Kühl 
raum senkrecht gestellt in dem Kühlfasse befindet und verhält- 
nissmässig nur kurz ist, wie bei dem cylindrischen von Gedda 
den Röhrencondensatoren von Schwarz und von Gail, erfüllen 
zwar ihren Zweck als Condensatoren, nicht aber so gut auch den 
als Refrigeratoren, indem die einströmenden Dämpfe wegen ihrer 
Leichtigkeit nicht früher zu Boden sinken, als bis sie verdichtet 
und flüssig gemacht worden sind, weshalb sie sich mehr im oberen 
Theile des Kühlers aufhalten; allein so wie ihre Verdichtung 
zur tropfbaren Flüssigkeit erfolgt ist, fliesst die letztere in dem 
senkrecht stehenden Kühler so schnell herab, dass sie in den 
meisten Fällen noch nicht gehörig abgekühlt aus demselben zum 
Vorschein kommt, wenn auch dieses Herabfliessen nicht blos in 
einem Theile, sondern an der ganzen Innenfläche der Röh 
ren vor sich geht. Deshalb wurde auch der Kühler von Gedda 
dahin verbessert, dass man ihn etwas verkürzte, und unter den 
selben statt der Fortsetzung des Cylinders nur wenige Windun 
gen einer Schlangenröhre anbrachte, wobei der obere cylindrische
	        
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