Wenn man nun weiss:
«) wie viel Maische (Rohstoff im Maischraum),
b) in welcher Zeit und
c) von welchem Alkoholgehalte täglich abzutreiben ist und
wie hoch sich
d) die möglich grösste Alkoholausbeute daraus in Form
eines bestimmtgrädigen Branntweins oder Weingeistes
darstellen werde,
so lässt sich daraus die dazu erforderliche Condensatorfläche
für jede Temperatur des Kühlwassers sehr leicht berechnen.
Diese Berechnung haben wir nun nicht nur für die Conden-
satoren, sondern auch für die Dephlegmatoren und Wärmer im
Maischvorwärmer vorzunehmen, wozu nach Dr. Gail in Fol
gendem Anleitung gegeben werden soll.
1) Für den Wärmer im Vorwärmer.
Die Vorwärmung der Maische beruht auf der Condensirung
von Dampf, welche in dem Gefässe Statt hat, das Behufs der
Vorwärmung derselben in den Vorwärmer gelagert und des
halb auch Wärmer genannt wird, es finde nun dabei blos
eine Condensation (Dephlegmirung) oder zugleich auch eine
Rectification Statt.
Es sollen im Vorwärmer 1000 U Maische von 15 auf 60°
R. in 1 Stunde Abtriebszeit erhitzt werden, so sind dazu, wenn
man ihre specifische Wärme dem Wasser gleichachtet, erforderlich
45000 W. E. Da nun die Dämpfe bei jeder Blasenfüllung
sich eine Zeit lang (etwa 15 Minuten) in der zweiten Blase
aufhalten, um die darin befindliche Maische von 60° R. Tem
peratur bis zum Kochen zu erhitzen und zur Destillation zu
bringen, so treten dieselben nur durch etwa 45 Minuten in den
45000
Vorwärmer; es müssen daher in jeder Minute = 1000
45
W. E. in die vorzuwärmende Maische gelangen. Die mittlere
Temperatur der Wärme aufnehmenden Maische ist ungefähr
'= 37.5° R., oder nahe 40° R., für welche 1 Qua-
dratfuss Wärmerfiäche (nach Oben) den Dämpfen 66 W. E.
entzieht. Demnach muss der condensirende Wärmer einer Ober-