richtung getroffen, das Phlegma im freistehenden Rectificator
während der Zeit der Blasenfüllungen durch unmittelbar aus dem
Dampfkessel einströmenden Dampf zu entgeisten, die entgeistete
fuselige Flüssigkeit aber sofort in den Canal abzulassen. Von
dieser Flüssigkeit, wenn sie gesammelt wird, kann man beträcht
liche Mengen von Fuselöl abnehmen und gewinnen.
Der Zweck wäre dadurch zum Theil erreicht worden; allein
es zeigte sich, dass der kurze Zeitraum, binnen welchem die
jedesmaligen Blasenfüllungen Statt fanden, für den vollständigen
Abtrieb dieses Phlegma nicht ausreichte. —
Es ist erwünschlich, dahin zu gelangen, Mittel und Verfahren
aufzufinden, womit dieses Ziel auf die einfachste Weise erreicht
werden könnte.
Ein solcher Weg zur Erreichung dieses Zweckes scheint
wohl der zu sein, das genannte Phlegma aus den unteren Recti-
ficatoren nach jeder Blasenfüllung vollständig nach aussen abzu
lassen und in einem dazu geeigneten hinreichend geräumigen
Gefässe so lange aufzusammeln, bis so viel davon beisammen ist,
dass ein voller Abtrieb damit vorgenommen werden kann. Vor
diesem Abtriebe desselben wäre das Fuselöl von der Oberfläche
des Phlegma abzunehmen.
In dem geleerten unteren Rectificator würde aber wie bisher
wieder der Lutter aus dem oberen abgelassen, um ihn daselbst
zu rectificiren, so dass der bisherige Betrieb dadurch sonst gar
keine Aenderung erlitte.
Man würde dabei einen hochgrädigeren und reineren Wein
geist, so wie auch eine reinere Schlempe erhalten. Man gewinnt
zwar auch an Zeit und Brennstoff beim Abtriebe der Maische.
Allein weil das gesammelte Phlegma doch endlich dem Abtriebe
unterworfen wird, geht letztere Ersparnis dabei wieder ver
loren.
Der Handel verlangt gegenwärtig fortwährend hochgrädigeren
und reineren Weingeist, so dass man schon in vielen Fabriken
den Weingeist in besonderen Apparaten rectificirt, um ihm diese
gewünschten Eigenschaften zu ertheilen. Auf obige Art kann
diesem Ziele ebenfalls näher gerückt werden.