Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Maische nicht abgesondert, so scheint es in Bezug auf Nähr 
fähigkeit einerlei, ob je nach dem jedesmaligen Vergährungsstande 
derselben die Proteinkörper in derselben im noch aufgelösten 
Zustande oder in Form von mehr oder weniger daraus gebilde 
ter Hefe enthalten sind, indem dadurch nicht der absolute Ge 
halt an solchen, sondern durch das Kochen der Hefe nur ihre 
Beschaffenheit geändert wird, die ganze Hefe aber in der Schlempe 
verbleibt. 
Die Betrachtung dieser Umstände, welche auf die Beschaf 
fenheit der Schlempe Einfluss nehmen, vorausgesendet, übergehen 
wir nun zur Anwendung derselben und zwar vorerst zu jener 
als Viehfutter für Nutz- und Mastvieh. 
In der neueren Zeit hat man, was die Nahrungsmittel der 
Thiere betrifft, unterschieden zwischen solchen, die stickstofffrei 
sind, wie Zucker, Gummi, Dextrin, Stärkmehl, und jenen, welche 
stickstoffhaltig sind, wie Albumin und die Bestandtheile des 
Klebers, Pflanzenfibrin, Glutin, Mucin, Diastas. Erstere dienen 
zur Unterhaltung des Athmungsprocesses und zur Bildung der 
stickstofffreien Bestandtheile des Thierkörpers, namentlich des 
Fettes, und letztere zur Blut-und Fleischbildung. Liebig 
nennt dieselben daher auch Blutbestandtheile plastische Nah 
rungsmittel, und in der That haben sie mit den Hauptbestand- 
theilen des Blutes und Fleisches eine nahe gleiche Zusammen 
setzung, so dass der Uebergang derselben in Fleisch leicht er 
klärlich ist. Damit jedoch die letzteren blut- und fleischbildend 
wirken können, müssen sie mit einer gewissen Quantität stick 
stofffreier Körper von Respirationsmitteln dem Thiere zur Nah 
rung dargeboten werden, welche, wenn dies im Ueberschusse 
geschieht, zur Erzeugung von Fett dienen. 
Hiernach liesse sich nun die Wirksamkeit der Schlempe als 
Nahrungsmittel, je nach ihrer verschiedenen Beschaffenheit in 
folgender Art erklären, und zwar: 
1) Der grössere oder geringere Vergährungsgrad, wovon die 
Alkoholausbeute bedingt ist, vermindert den Gehalt der Schlempe 
an plastischen Nahrungsmitteln nicht, nur dass diese in der 
Schlempe aus einer besser vergohrenen Würze in einer anderen 
Form, nämlich mehr in der von gekochter Hefe, dem Thiere 
dargeboten werden. 
2) Der grössere Vergährungsgrad vermindert aber den Ge- 
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