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Uebrigens ist nun die Construction der Scala auf folgende
Art vorzunehmen:
Man bestimmt den Punkt des Einsinkens im Wasser bei
14° R Temperatur und bezeichnet ihn mit 10. Man nimmt
ferner einen Weingeist von 0.8271 Dichte, entsprechend 40°
Baumé, bestimmt den Punkt des Einsinkeus in diesem und
bezeichnet ihn mit 40. Den Zwischenraum zwischen diesen bei
den Endpunkten der Scala theilt man in 40 — 10 = 30 gleiche
Grade ab und schreibt die zugehörige Bezeichnung dazu. Wein
geist über 40° B. wird im Grossen nicht erzeugt und kommt
im Handel nicht vor, daher die Scala bis 40 u fortgeführt ge
nügt. Dieses Verfahren ist zu befolgen, wenn das Glasrohr
des Instruments vollkommen cylindriseh ist. Zeigt es Abwei
chungen von dieser, so müssen noch mehrere Zwischenpunkte
der Scala, z. B.
der 20. Grad = 0.935 und
„ 30. „ = 0.878 specifischer Schwere durch Eintau
chen bestimmt werden, um kürzere Theile der Scala zu erhal
ten , an welchen die Abweichungen von der Cylinderform
verschwindend, daher ohne Einfluss auf die Grad - Eintei
lung sind.
Hierdurch wird es möglich, diesen Instrumenten jenen ma-
theihatisehen Werth, der ihnen gebührt, und die erforderliche
Verlässlichkeit zu sichern.
In der folgenden Tafel XII sind die Baumé’schen Grade
von 10 bis 40, die ihnen zukommenden Dichten, so wie die mit
ihnen sich vergleichenden Alkoholgehalte nach Procenten des
Gewichtes als des Inhaltsmaasses verzeichnet, wovon in vorkom-
menden Fällen Gebrauch gemacht werden kann.
Noch muss einer Branntweinwaage erwähnt werden, die
neuerer Zeit bei uns in Aufnahme gekommen ist und sich ziem
lich schnell verbreitet hat, welche aber doch nicht im Stande
war, die Branntweinwaage von Baumé ganz zu verdrängen, in
dem man die Scala derselben neben die der neuen Waage ge
setzt hat, und dies ist die österreichische Branntweinwaage,
zuerst angefertigt von Wagner in Wien, weshalb man die
selbe auch die Wagner’sche nennt. Sie hat zwei Scalen. l)ie
eine, bezeichnet mit A (die A-Scala genannt), zeigt Wiener Maasse
Alkohol im Eimer Branntwein oder Weingeist; die zweite be-