Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

geliefert, worin man das gewünschte Resultat ohne weitere 
Rechnung findet. Diese Tabellen können an den genannten 
Orten eingesehen und benützt, sind aber zu voluminös, um hier 
mitgetheilt zu werden. 
In der Praxis wird hierbei meistens ganz empirisch ver 
fahren; es werden Mischungen gemacht und mit der Brannt 
weinwaage deren Gradhaltigkeit oder Alkoholgehalt festgestellt, 
ohne die Quantitäten im Vorhinein zu bemessen, noch die Quan 
tität des zu erhaltenden Gemisches mit Verlässlichkeit voraus 
bestimmen zu können. 
Allein in sehr vielen Fällen ist es nützlich und oft noth- 
wendig, hierüber ganz genaue Bestimmungen im Vorhinein zu 
machen, und dazu soll hier Anleitung gegeben werden. 
Vorzüglich folgende Fragen sind hierbei vor Allem zu be 
antworten : 
1) Wie gross ist die Quantität und der Alkoholgehalt eines 
Gemisches zweier geistiger Flüssigkeiten, deren Menge und Al 
koholgehalt bekannt sind? 
2) In welchen Quantitäts - Verhältnissen sind zwei solche 
Flüssigkeiten von bekanntem Alkoholgehalte zu vermischen, um 
eine gegebene Menge gemischter Flüssigkeit von bestimmtem 
mittleren Alkoholgehalte zu erzeugen? 
3) In welcher Quantität ist hierzu, wenn die Quantität der 
einen derselben gegeben ist, die andere der zu mischenden gei 
stigen Flüssigkeiten anzuwenden V 
4) Wie viel hochgradigen Weingeist von bestimmtem Alko 
holgehalte wird man durch Rectification eines minder grädigen 
erhalten? oder wie viel Branntwein von bestimmter Grädigkeit 
wird man aus einer gegebenen Quantität Lutter von bekannter 
Grädigkeit ziehen können? 
6) Mit wie viel Wasser ist ein Weingeist von bekanntem 
Alkoholgehalte zu vermischen, um einen Branntwein von ver 
langter Stärke zu erhalten? 
In Beziehung auf Quantität können alle diese Fragen in 
doppelter Art gestellt werden, nämlich bezüglich auf die Be 
messung derselben nach dem Rauminhalte oder nach dem 
Gewichte. 
Im Folgenden ist Anleitung zur Beantwortung dieser Fragen 
gegeben.
	        
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