Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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mit Kornöl (Getreideöl). Destillirt man dasselbe mit ätzendem 
Kali, so zerfällt es in Kornöl, Oenanthsäure und Weingeist, 
i Atom rohes Fuselöl . . C 60 H 53 0 7 
1 „ Wasser .... H 0 
^6 O H5 4 Og 
zerfallen in: 
1 Atom Kornöl . . . . C 43 H 35 0 4 
1 „ Oenanthsäure . C 14 H 13 0 3 
1 „ Weingeist . . C 4 H 6 0, 
1 Atom rohes Fuselöl C 60 H 54 0 8 . 
Kolbe hat dagegen gezeigt, dass in dem Getreidefuselöl 
auch Margarinsäure in nicht unbeträchtlicher Menge enthalten 
sei, welche zurückbleibt, wenn man die auf dem wollenen 
Seihetuche, durch welches man den aus der Kühlröhre 
fliessenden Branntwein bei dem einfachen Brennbetriebe filtriren 
lässt, sich sammelnde grünlich-braune schmierige Masse (das rohe 
Fuselöl) öfters mit Wasser destillirt, bis es geruchlos geworden 
war. Der Rückstand bildete einen beim Erkalten erstarrenden 
grünen Fettkuchen, dessen Farbe von aufgelöstem Kupferoxyd 
aus der Kühlröhre herrührte. Dieser Rückstand verseifte sich 
mit Alkalien und bestand ausser einigen Verunreinigungen gröss- 
tentheils aus Margarinsäure und Oenanthsäure. Das vom rohen 
Fuselöl abdestillirte flüchtige Oel enthält nebst einer kleinen 
Menge Margarinsäure und Oenanthsäure - Aether das von Mul- 
der beschriebene Kornöl. Die Margarinsäure machte jedoch 
darin den bei Weitem grössten Bestandtheil aus. Sollte sie 
nicht aus dem Fett der verarbeiteten Rohstoffe abstammen? und 
enthält das im Branntwein noch aufgelöste Fuselöl eben so viel 
Margarinsäure ? 
Neuere Erfahrungen haben dargethan, dass auch der aus 
der Rübenzuckermelasse dargestellte Branntwein eine gewisse 
Menge Fuselöl enthält. Da nun diese Melasse bisher nur mit 
Anwendung von Bier- oder Presshefe oder als Zusatz zur Maische 
aus mehligen oder anderen hefenbildenden Stoffen vergohren 
wurde, so ist der Ursprung dieses Fuselöls leicht erklärlich. 
Fehling hat ein solches Rübenfüselöl untersucht, welches 
aus den zur Reinigung des Weingeistes verwendeten Holzkohlen 
abgeschieden war. Dieses Fuselöl enthielt verschiedene freie 
flüchtige Fettsäuren (Caprinsäure, Caprylsäure &c.) und ein neu
	        
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