Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

dampf) in den Kühler übergeht, indem man ihn da durch sehr 
grobes Kohlenpulver streichen lässt, dass sich in einem kupfernen 
Gefäss zwischen zwei eingelegten durchlöcherten kupfernen Bö 
den befindet. Die geistig-fuseligen Dämpfe streichen von Unten 
nach Oben durch, lassen Fuselöl in dem Kohlenklein zurück und 
gelangen gereinigt im Kühler zur Verdichtung. Durch zwei 
malige Behandlung auf diese Weise wird der Branntwein ziem 
lich fuselfrei und behält diese Reinheit auch beim Lagern. An 
Kohle wird dieselbe Quantität, wie Oben angegeben, verbraucht, 
und man kann sie zweimal benutzen, ehe ihre Wirkung ganz 
erschöpft ist. Auch Creuzburg hat dazu einen eigenen Ap 
parat angegeben. (Mittheilungen für Gewerbe und Handel, Prag, 
I. Bd., 6. Heft.) 
Bei dieser letzteren Reinigung nimmt der Branntwein einen 
schwachen Geruch nach bitteren Mandeln an, von einer Spur 
Blausäure aus den Kohlen herrührend, was besonders dann im 
höheren Grade Statt finden soll, wenn man dem Branntwein vor 
der Rectificirung über Kohle etwas Salpetersäure zusetzt. 
Man erkennt einen Gehalt an Fuselöl im Branntwein: 
1. Wenn man in ein Glas riecht, woraus man den Brannt 
wein eben ausgegossen hat. Der Fuselgeruch ist nun deutlich 
wahrzunehmen. 
2. Wenn Branntwein oder Weingeist in ein mit heissen) 
Wasser gefülltes Glas eingetröpfelt wird. Der Fuselgeruch giebt 
sich am Gerüche zu erkennen. 
3. Durch starke Verdünnung des Branntweins oder Wein 
geistes mit Wasser. Es entsteht durch Ausscheidung von Fusel 
öl eine Trübung. 
Fuselfreier Branntwein und Weingeist bleiben auch bei der 
stärksten Verdünnung mit Wasser klar. 
4. Durch Eintauchen eines Streifens Papier in den Wein 
geist. Nachdem der Alkohol davon abgedunstet ist, kommt 
später der Fuselgeruch zum Vorschein. 
5. Wenn man nach Stein über möglichst poröses oder ge 
pulvertes Chlorcalcium so viel Branntwein oder Weingeist giesst, 
bis dieser vollständig eingesogen ist und ersteres nur nass er 
scheint. Der Alkohol wird absorbirt. Riecht man nach einiger 
Zeit in das Gefäss, so bemerkt man den Fusel, dessen Geruch 
sich nach einigen Stunden noch deutlicher entwickle.
	        
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