Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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wasser sind deshalb besonders dazu brauchbar. Quell- und Brun 
nenwasser eignen sich dazu nur insofern, als sie nicht zu hart 
sind. Man kann nicht sagen, dass ein derlei hartes Wasser 
einen nachtheiligen Einfluss auf die Zuckerbildung beim Maiseh- 
process ausübe, im Gegentheil wird ein Gehalt desselben an 
Kalk- und Eisen-Bicarbonat sogar für vorteilhaft (?) geschildert; 
aber beim Gährprocess macht er sich geltend. Ein Gehalt von 
Salzen im Wasser solcher Art, dass sie durch -Kochen daraus 
nicht geschieden werden, sondern sich in dem rückständigen 
Wasser vielmehr concentriren, nimmt ebenfalls einen hindernden 
Einfluss auf die Yergährung der Maische, welchem erfahrungs- 
mässig durch Anwendung einer höheren Gährungstemperatur ent 
gegengewirkt werden kann, wodurch jener schädliche Einfluss 
überwunden wird. 
Ein gypshaltiges Wasser, welches dem Biere einen unange 
nehmen Geschmack ertheilt, schadet der Qualität des Brannt 
weins nicht, weil dieser durch Destillation aus der reifen Maische 
geschieden wird, wobei der Gyps zurückbleibt. 
Fauliges und Sumpfwasser ist ohne Vorbereitung nicht wohl 
anwendbar, weil es dem Maisch- und Gährprocesse eine nach 
theilige Richtung giebt und dem gewonnenen Branntwein einen 
üblen Geschmack und Geruch ertheilt. 
In den Branntweinbrennereien wird auch noch sehr viel 
• Wasser zur Kühlung bei den Destillirapparaten, zur Speisung 
der Dampfkessel &c. verbraucht. Zu ersterem Zwecke ist ein 
hartes Wasser weniger uachtheilig als zu dem letzteren, indem 
es zum Absetzen von Kesselstein auf dem Boden des Dampf 
kessels Veranlassung wird, was der Dauer des Kesselbodens Ein 
trag tliut. Man hat viele, mitunter sehr unreinliche Mittel 
vorgeschlagen, um beim Gebrauche harten Wassers die Bildung 
eines festen Absatzes auf dem Boden des Kessels zu hindern; 
Pferdemist, Kartoffeln, Kohlenpulver, Salmiak wurden hierzu 
verwendet. Auch ein Geheimmittel wurde verkauft, welches zu 
folge damit vorgenommener Untersuchung mit wenig Schwe 
felsäure bereiteter, sehr schleimiger Stärkesyrup ist, bei welchem 
man die Säure, statt mit Kalk, mit einem Ueberschuss von 
Pottasche oder Soda neutralisirt hat. Es soll damit die innere 
Kesselwand bestrichen werden; allein es ist begreiflich, dass, 
wenn dies Mittel überhaupt einen Nutzen schafft, es hin-
	        
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