Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Branntweinerzeugung in Frankreich. 
In Frankreich wird eine grosse Menge Branntwein und 
Weingeist aus Wein (Franzbranntwein) erzeugt; aber auch Stärk 
mehl, Kartoffeln, Getreide, Runkelrüben und Melasse, Kirschen, 
Cider und Birnmost werden dazu verwendet und alle Jahre 5 
bis 6 y s Millionen Hektolitres (à l 3 / 4 Wiener Eimer) Wein dazu 
verbraucht. Die Production von Franzbranntwein beträgt 
jährlich über 1 */ a Millionen Hektolitres (2 5 / g Millionen W. Eimer). 
Der Branntwein hat eine Stärke von 17 — 22° Cartier (im 
Mittel = 20° A.), der Weingeist von 33 — 40° Cartier (=: 
34° A. im Mittel). Die Ausfuhr desselben beträgt jährlich circa 
200.000 Hektolitres (350.000 W. Eimer) und dem Staatsschätze 
bringt dieser Industriezweig ein Einkommen von über 100 Mil 
lionen Francs. 
Der geschätzteste Franzbranntwein ist der aus der Chären te, 
bekannt unter den Namen Cognac, Jarnac und Braunt- 
wein von Angoulème. Der von Bordeaux und Lan- 
gu e d o c ist gleich ausgezeichnet. Sie besitzen das Aroma des 
Weins, woraus sie erzeugt wurden. 
Die Fabrikation von Weingeist ist nur auf wenige Depar 
tements beschränkt; man erzeugte davon in gewöhnlichen Jahren 
50 60.000 Pipen (à 17‘/ a W. Eimer), wovon in Paris allein 
jährlich 10- bis 12.000 Pipen verbraucht werden. (Schnitzler.) 
Indessen hat in neuerer Zeit die Verwendung der Runkel 
rüben und der Rübenzuckermelasse zur Branntweinerzeugung 
sich sehr verbreitet und es sind selbst mehrere Rübenzucker 
fabriken in Spiritusbrennereien umgewandelt worden. 
Man entfuselt den Rübenspiritus, und erzeugt daraus künst 
lichen Cognac. 
Branntweinerzeugung in Russland. 
In Russland wird ungemein viel Branntwein erzeugt und 
consumirt, so wie zu dem letzteren Zwecke noch ein ansehn 
licher Theil davon eingeführt. Die Branntweinbrennereien in 
diesem Staate sind sehr be deutend und gehören theils der Krone, 
theils Privaten. Indessen ist uns über die Quantität des er 
zeugten Branntweins nichts bekannt, weil nicht die Erzeugung,
	        
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