Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Der Verkehr des Zollvereins mit dem Auslande in Betreff des 
Branntwein’s, Arrack’s und Rum’s, des Franzbranntwein’s 
und der Presshefe ist nicht von grosser Bedeutung. 
Die Einnahme an Branntweinsteuer wird nach Verhält- 
niss der Bevölkerung vertheilt, und erhielt Preussen von der 
Gesammteinnahme nahezu 84 pCt., wornach sich auf die Grösse 
des Brennereibetriebes in diesem Staate schliessen lässt. 
Aus der Menge der im Jahre 1863 auf Branntwein verar 
beiteten Rohstoffe lässt sich die Grösse der Branntweinproduc- 
tion annähernd berechnen, und mag hiernach die Summe von 
287.500,000 Quart oder 5.750,000 W. Eimer erreicht haben. 
Branntweinerzeugung im Königreiche Sachsen. 
(Aus Engel’s Statistik des Königreichs Sachsen. Dresden 1853. S. 382 u. A.) 
In Sachsen befanden sich im Betriebe: 
1851. 1863. 
68 ... . 43 Brennereien in den Städten und 
654 .... 604 auf dem Lande. 
Zusammen . 792 .... 647. 
Davon haben 587 Kartoffeln 
58 Getreide und 
2 Brennereien andere zuckerhaltige und al 
koholhaltige Stoffe verarbeitet. 
Im Jahre 1851 verarbeitete eine Brennerei im Durchschnitte 
962 Metzen Kartoffeln und Getreide im Werthe von 1493 Tha- 
lern, und erzeugte 300 l / a Eimer Branntwein. 
Ausser den mehligen Stoffen kamen in Sachsen auch geringe 
Mengen von Weinhefen, verdorbenes Bier und Bierhefen, Wein 
trester und Weintreber, von Kernobst und Beerenfrüchten, Stein 
obst, Formbackwasser, Rübenzucker, Melasse, Riibensyrup, Runkel 
rüben, Rosskastanien und Eicheln zur Verarbeitung auf Brannt 
wein. 
Aus diesen verarbeiteten Stoffen wurden erzeugt im Jahre 
1851 214,268 Eimer Branntwein von 50% Tralles, deren Werth 
1.473,095 Thaler, wovon 269,999 Thaler an Steuer entrichtet 
wurden. 
Diese Ausbeute wurde aus einem Maischraum gewonnen
	        
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