Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Kühlschiff oder den Gährbottich abgelassen. Aus dem Gran d 
muss die Maische auf das Kühlschiff oder in den Gährbottich 
aufgepumpt werden, wozu eine eigene Saug- und Druckpumpe 
von Messing dient, der man für diesen Zweck am besten Kugel- 
Ventile und je nach der Masse der Maische einen Durchmesser 
von 3 ‘¡ 2 bis 5 Zoll giebt. Das Erstere ist ausführbar, wenn der 
Vormaischbottich über dem Kühlschiff und den Gährbottichen, 
das Letztere, wenn er unter denselben oder niedriger als 
sie steht. 
Die Gährbottiche werden in der Gährstube oder Gährkammer 
etwa 1 Fuss über dem nach der Mitte zu abschüssig ge 
pflasterten Boden derselben entweder auf Kantner von Holz, oder 
besser auf gemauerte Untersätze so aufgestellt, dass man 
von allen Seiten frei dazu und ihre Reinigung von Innen 
und Aussen bequem vornehmen kann. An ihrer vordem Seite 
befindet sich im Boden ebenfalls ein hinreichend weites Zapfen 
loch zum Ablassen der reifen, weingaren Maische Behufs ihrer 
Destillation. 
Die Einrichtungen, welche man zum Uebertragen der reifen 
Maische aus den Gährbottichen in die Destillirgeräthschaft an 
trifft, sind verschieden, je nachdem die Maische aus denselben 
in einen Sumpf abgelassen oder unmittelbar in die Destillirge 
räthschaft aufgepumpt werden soll. 
Der Sumpf hat den Rauminhalt eines Gährbottichs, dessen 
Maische er aufnehmen muss, und ist ein hölzernes Gefäss, wel 
ches in den Boden des Gähr- oder Destillirlocals vertieft einge 
lassen wird. Aus ihm wird die reife Maische in den Destillir- 
apparat aufgepumpt, und da in diesem Falle der Gährbottich 
sogleich vollständig geleert und hierauf zur Wiederbenutzung 
gereinigt werden kann, so bedingt sein Gebrauch eine Erspar 
nis an Gährbottichen. Entweder wird die reife Maische aus 
den Gährbottichen in hölzernen Rinnen oder auch durch hin 
reichend weite kupferne Röhren in den Sumpf geleitet. Die 
letztem sind meistentheils an den Zapfenöffnungen der Gähr 
bottiche mittelst kupferner Ansatzröhren, die in eine unter den 
selben liegende gemeinschaftliche Querröhre münden, fest ge 
macht. Befindet sich am Ende dieser Maischleitungsröhre eine 
Saug- oder Druckpumpe, so kann die Maische damit unmittelbar 
in den höher stehenden Destillirapparat aufgepumpt werden; man
	        
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