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erspart dabei den Sumpf, aber man bedarf mehr Gährbottiche,
weil dieselben nicht auf einmal, sondern während des Abtriebes
nur nach und nach geleert werden, der eben im Ablassen be
findliche Gährbottich zu der Zeit also noch nicht vollständig geleert
ist, wo bereits wieder eine neue Maische ¡^bereitet worden, die
mithin in einen leeren, vorräthigen Gährbottich gebracht werden
muss.
Statt der Saug- und Druckpumpen, die gewöhnlich durch
Menschenkraft bewegt werden, benutzt man neuerer Zeit auch
die Elasticität des Dampfes zum Heben der Maische in die De-
stillirgeräthschaft, und man wendet dazu eigene Vorrichtungen
an, die von hinreichend starkem Kupferblech angefertigt und
Dampfheber (?) zu nennen wären. Sie werden zu ähnlichem
Zwecke, nämlich zum Heben des Rübensaftes und Rübensyrups
auch in der Rübenzuckerfabrikation gebraucht und heissen dort
Monte-jus. Indem man aus diesen gewöhnlich eiförmigen Ge-
fässen mittelst einströmenden Dampfes (aus dem Dampfkessel der
Destillirgeräthschaft) die Luft austreibt, dann den sich darin be
findenden Dampf condensiren lässt, wodurch ein luftleerer Raum
hervorgebracht wird, werden sie zum Aufsaugen von Flüssigkeiten,
hier der Maische, geschickt gemacht. Haben sie sich auf diese
Weise mit Maische gefüllt, sperrt man das Zuflussrohr ab und
lässt nun den Dampf durch seine Elasticität auf die Oberfläche
dieser Maische in dem Gefässe wirken, so treibt er sie durch
ein bis auf den Boden derselben reichendes, unten offenes Steig
rohr in die Destillirgeräthschaft, welche Operation so oft, je nach
dem Rauminhalte dieses Gefässes, wiederholt werden muss, bis
die Destillirgeräthschaft gehörig mit Maische gefüllt ist.
Die specielle Cönstruetion und Behandlung dieser Vorrich
tungen muss ich als bekannt voraussetzen.
G u m b i n n e r schlägt vor, den Gährgefässen doppelte Bö
den zu geben, zwischen welchen sich eine stagnirende Luft-
scliichte befindet, um die Abkühlung der gährenden Maische von
Unten zu vermindern — eine Einrichtung, die auch bei den
Vormaischbottichen vortheilhaft sein könnte; ebenso will er die
Gährbottiche in der Gährkammer in durch Bretterwände ge
trennte Kammern oder Zellen einschliessen, um deren Abkühlung
an den Seiten zu hindern.
AVenn man erfahren hat, welchen nachtheiligen, die Ver-