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darin zurückgehaltenen Flüssigkeit, ohne ihr eine wesentlich
nachtheilige Eigenschaft zu ertheilen.
Ober- und Bodenhefe sind gelblichweiss und werden am
besten mit einander vermengt. Um Presshefe zu bereiten,
rührt man die gewonnene Hefe mit kaltem, klarem Wasser an,
bringt sie in einen Leinenbeutel zum Abtropfen und darnach
im Beutel in eine Hebelpresse, worauf man sie, in Pfundpackete
verpackt, in den Handel setzt oder im kühlen Keller aufbe
wahrt. Man erhält eine sehr reine, gute und wirksame Hefe.
100 ft Malz- und Getreideschrot können bei richtigem Verfah
ren 7 bis 9 ft dieser liefe liefern.
Die dabei nach dem Abtreiben des Branntweins erhaltene
Schlempe ist weniger nahrhaft, weil ihr die fleischbildenden
stickstoffhaltigen Bestandtheile in der Hefe grösstentheils ent
zogen worden sind. Die neu gewonnene Hefe aber ist ein reines
Product; sie wird aus einer klaren Würze ausgeschieden, be
darf daher keiner Trennung von den Hülsen; sie ist weniger
sauer und bedarf mithin weniger Auswaschungen mit Wasser,
um sie zu entsäuern; sie wird also weniger geschwächt und
behält ihre volle Wirksamkeit. Es ist dies die rationellste
Methode, sich reine Hefe zu erzeugen. Hefenpulver wird ge
macht, indem man diese Presshefe mit bei 80°R. ausgetrock-
netem Stärk mehl anknetet, wobei dieselbe bröckelig wird,
und hierauf an der Luft im Schatten oder bei zerstreutem
Lichte noch vollends austrocknet. Der Preis derselben muss
natürlich nach ihrem Hefengehalte bestimmt werden. Das trok-
kene Hefenpulver ist aber viel weniger wirksam als die Press
hefe. —
Uebrigens versteht es sich von selbst, dass man auch blos
Gerstenmalz (als Grün-, Luft- oder Darrmalz) mit mehr oder
weniger Vortheil dazu anwenden könne. Weniger bekannt dürfte
es sein, dass mau auch Kartoffelmehl oder Stär k m e h 1.
mit einer hinreichenden Menge Gerstenmalz und etwas rohem
Getreide kunstinässig eingemaischt, dazu gebrauchen kann, und
dass dabei — einen gleichen Vergährungsgrad der Würze vor
ausgesetzt — ebensoviel Hefe erhalten werde, als aus blosser
Getreide- oder Malzwürze. Das Malz muss dazu eher etwas
mehr als zu wenig gekeimt haben. Die gewonnene Malzkartof
felhefe aber ist etwas dunkler von Farbe und wird leichter