Umständen ein besseres Materiale eine an Extract reichere
Würze liefert.
In mehreren grösseren Brennereien Böhmens wird von dem
Saccharimeter nach meiner Anleitung schon der oben bemerkte
Gebrauch gemacht, und ganz gemeine Arbeiter drücken die er
folgte Vergahrung schon durch die Angabe der erfolgten schein
baren Attenuation aus.
Zuckerbildimgsprocess beim Maischen in der Getreide-
Branntweinbrennerei.
Was die Umwandlung des Stärkmehls in Zucker überhaupt
betrifft, so verweise ich hierüber auf das, was bereits im I. Theil
S. 279 hiervon gesagt worden ist. Die Erfahrung im Grossen
lehrt, dass man aus 100 ft wasserfreier Stärkmehlsubstanz nur
100 ft wasserfreien Stärkmehlzucker erhält, was mit den Resul
taten der bisherigen Elementar-Analysen dieser beiden Stoffe
nicht zusammenstimmt.
Hier haben wir es vorzüglich mit der Umwandlung des
Stärkmehls in Dextrinzucker (Traubenzucker) zu thun, und diese
erfolgt in den Getreide- und Kartoffel-Branntweinmaischen eines-
tlieils durch das Diastas, welches in den angewendeten gemalz
ten , anderntheils durch das Mucin, das in den verarbeiteten
rohen Getreidearten enthalten ist, auf das zuvor in Kleister ver
wandelte, oder durch das heisse Maischwasser zur Aufschwellung
und Auflösung gebrachte mehlige Korn derselben. Diese Wir
kung würde einfach darin bestehen, dass die organischen Mole-
cule des Stärkmehls in einen dichtem Zustand übergeführt werden,
und aus 100 ft Stärkmehlsubstanz würden auch 100 ft Dextrin
zucker entstehen, was der Erfahrung näher liegt.
Das Diastas in den gekeimten Getreidearten (aus dem Mucin
des Klebers im rohen Getreide gebildet) besitzt zwar eine be
deutend stärkere zuckerbildende Kraft als das Mucin; allein auch
das letztere wirkt ähnlich , wenn auch schwächer, woraus her
vorgeht, welcher wesentliche Nutzen durch das Keimen der Ge
treidearten erreicht wird; denn es wird dadurch nicht nur das
mehlige Korn der verwendeten Getreidearten aufgeschlossen,
das Stärkmehl derselben zur Auflösung und Zuckerbildung vor-