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nicht immer aus, und es scheint von besonderen, bis jetzt nicht
ermittelten Umständen abzuhängen, ob sich bei dem Maischpro-
cesse mehr oder weniger freie Milchsäure bildet, ob die Mai
sche mehr oder weniger freie Phosphorsäure enthält, und dem
gemäss die Vergährungsfähigkeit der erzeugten Würze eine grös
sere oder geringere ist.
Essigsäure bringt den Keim des Verderbens in die gäh-
rende und gegohrene Flüssigkeit.
Die Phosphor säure lässt sich aus Knochenkohle oder
Knochenasche mittelst verdünnter Schwefelsäure überall hinrei
chend wohlfeil beschaffen und dabei Gyps oder präparirtes Bein
schwarz als Nebenproduct zu anderer technischer Benützung er
zeugen. (Theil I. S. 88.)
Es fragt sich nun: Wie wirken diese beiden verwendbaren
Säuren? Wie sollen sie erzeugt und angewendet werden?
Wenn eine vermehrte Auflösung von Hefe bildenden Be
standteilen Statt finden soll, so ist es wohl angezeigt, dass
die Säure (Milchsäure, Phosphorsäure) beim Maischen vorhanden
sein und bei diesem Processe entweder in grösserer Menge ge
bildet oder absichtlich der Maische zugesetzt werden müsse.
Wendet man Phosphor säure an, so kann diese Säure,
der Maische in geringer Menge zugesetzt, bewirken , dass sich
eine grössere Menge Kleber und Phosphate in der Maischwürze
auflösen. In geringer Menge zugesetzt übt sie in der That eine
vorteilhafte Wirkung sowohl auf den Maisch- als auch auf den
Gährprocess aus. Es ist nicht notwendig, die Phosphorsäure
vor der Gährung zu neutralisiren; in der geringen Menge, in
welcher sie angewendet wird, übt sie dennoch eine sehr kräftige
Wirkung auf die grössere Vergährungsfähigkeit besonders der
Getreide-Branntwein-Maischen, und nach beendigter Gährung im
sauren Zustande destillirt, giebt sie eine Schlempe , welche zu
Viehfütter vollkommen geeignet ist. Das Neutralisiren der
Schlempe mit Soda oder Kalk vor ihrer Verfütterung ist daher
auch nicht notwendig.
Auf 100 Wiener Eimer Maische sind 5 bis 7 & der nach
Anleitung S. 88 Thl. 1 bereiteten verdünnter Phosphorsäure
genügend.
Die Milchsäure scheint vorzüglich auflösend auf den Kleber
— die Phosphorsäure scheint auflösend auf die Phosphate zu