Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Saccharimeter (bei 14° R.) zeigte. Die zurückbleibenden Treber 
lagen im Seihebottich sehr niedrig, waren locker, die Hülsen des 
Schrotes gut extrahirt, hatten weniger Oberteig und wogen nach 
dem Abtropfen in einigen Stunden nur um mehr als das 
eingemaischte Schrot. Daraus geht hervor, dass die Auflösung 
des mehligen Korns des Schrotes sehr vollständig erfolgt und 
die Hülsen in den Trebern leer zurückgeblieben waren, weshalb 
sie leichter als selbst vom besten Gerstenmalze ausfielen. Für 
die Biererzeugung sowohl als für jene von Branntwein-Maisch 
würzen ist dies von Wichtigkeit. 
Auch bei der Roggeneinmaischung schien die Maische sehr 
bald dünnflüssig zu werden und schmeckte sehr süss. Nach */, 
Stunde zeigte die aus dem Seihebottich abgezogene Würze eine 
grössere Dünnflüssigkeit, als die ohne Milchzusatz bereitete; 
allein nur etwa ‘| 3 floss zuletzt halbklar und sehr langsam ab; 
sie hatte 11 % pCt. Extractgehalt. Bei der näheren Untersu 
chung zeigte es sich, dass die Treber noch in der Maische 
schwammen, sich nicht abgesetzt hatten, und dass die Löcher 
der Seiheplatte mit den feinen Roggenhülsen verstopft waren, 
weshalb hier ein Aufrühren der Maische im Seihebottich gar 
nichts half. Die ganze Maische wurde daher der Abkühlung 
auf einem Kühlschiffe unterworfen und hierauf in Gährung ge 
bracht. 
Diese Versuche stellen wenigstens heraus, dass ein Zusatz 
von Milch beim Maischen die Auflösung des mehligen Korns (des 
Pflanzenleims aus dem Kleber) der Getreidearten befördere, und 
in dieser Richtung verdienen sie verfolgt zu werden, aber eine 
grössere Vergährungsfähigkeit hat die so erzeugte Maische nicht 
gezeigt, wie später Vorkommen wird. 
Ad 4) Zusätze, welche zur verstärkten Zuckerbildung wir 
ken, sind vornehmlich geringe Mengen roher Getreidearten (Wei 
zen, Gerste, Hafer) beim Einmaischen von Kartoffeln und Kar 
toffel - Stärkmehl oder Kartoffelmehl; eben so dürften die ad 3 
benannten Zusätze Melier zu rechnen sein. 
Ad 5) Zusätze, welche zur Beförderung der Vergährung die 
nen, sind: 
a) Fertige Hefe, welche man beim Einmaischen zusetzt. 
b) Feines Malzschrot oder Malzmehl, welche man bei der 
Balling’s Gährungschemie. III. Fj
	        
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