Abziehens der Würze erforderlich ist. Allein dennoch, obwohl
dadurch mehr sogenannter Kleber in die Würze in Auflösung
gebracht wurde, zeigte sich doch keine merkbar grössere Ver-
gährungsfähigkeit derselben, wodurch dieser Bestandteil des
Klebers sich als zur Bildung von Hefe weniger oder nicht allein
geeignet ausweist, was mit dem durch die Milch in die Würze
gebrachten darin aufgelösten Käsestoft (Thier-Casein) in gleicher
Art der Fall ist.
Die Proteinkörper, wie sie im Malz und rohen Getreide
enthalten sind und in die Mischung der Würze eingehen, sind
demnach zur Bildung der Hefe entweder nicht alle, oder nicht
allein geeignet, und es muss im letzteren Falle noch eine an
dere fehlende Substanz oder im ersteren Falle ein Pro
teinkörper von geeigneter Beschaffenheit in die Würze
gebracht werden, damit sich aus derselben bei der Gährung die
gewünschte grössere Menge neuer Hefe bilden könne, womit zu
gleich der gesuchte vollständigere Vergährungsgrad der Würze
verbunden ist.
Der dazu brauchbarste Körper schien mir nun die
Hefe selbst zu sein; denn offenbar enthält sie alle Bestand-
theile, welche zur Hefenbildung nöthig sind, und die, in die
Maische oder Würze in Auflösung gebracht, zur ver
mehrten Hefenbildung, mithin zur besseren Yergährung beitra
gen können. In diesem Sinne wurden nun mehrere abgeänderte
Versuche gemacht, und zu dem Ende beim Einmaischen
vor dem Einschütten des Schrots dem bis 50° R. er
wärmten Maischwasser '/ 50 vom Gewichte der meh
ligen St offe Bier liefe (aus gekochter Würze), später
aber selbst erzeugte Branntweinwürzehefe (aus un
gekochter Würze) zugesetzt, gut eingerührt und mit
dieser Flüssigkeit das Maischen auf die bekannte übliche Art
vorgenommen.
Diese beim Maischen zugesetzte Hefe ist in der Maische
nicht mehr wahrnehmbar; es ist anzunehmen, dass die lösliche
Substanz derselben in die Auflösung der Würze übergehe. Sie
erzeugt, obwohl die Temperatur der Maische nur bis 55° R. ge
steigert wurde, keine Gährung in derselben; die Zuckerbildung
wird dadurch nicht gehindert; nach anderweitigen Erfahrungen
wäre man sogar berechtigt, eine vollständigere Zuckerbildung