Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

zeigt sieh dieses Verfahren auch nicht von dem gewünschten 
Erfolge begleitet. 
Wenn man dagegen das Maisschrot für sich allein in Wasser 
von 70 bis 75° R. Temperatur ausschüttet und einteigt, so 
schwillt es dabei ungemein auf und liefert einen dicken, schwer 
beweglichen Brei. (Maisbrei.) Lässt man nun diesen Brei bis 
zur Temperatur von 50 bis 54° R. abkühlen, setzt nun erst 
das kurz vorher im warmen Wasser eingeteigte Malzschrot hinzu, 
und arbeitet den Maisbrei mit dem Malzschrot durcheinander, 
•so wird die Masse sehr bald dünnflüssiger, und wenn hierauf, 
im Falle es nothwendig ist, die Maische auch entweder durch 
Zusatz von kochend heissem Wasser oder durch einströmenden 
Dampf auf die Temperatur von 52 bis 54° R. gebracht wird, 
findet eine vollständige Auflösung des mehligen Korns sowohl 
des Mais als des zugesetzten Malzschrotes, so wie Umwandlung 
des Stärkmehls in Gummi und Zucker Statt, und man erhält 
dadurch ei-ne Maische von grosser Vergährungsfähigkeit. Diese 
letztere ist so bedeutend, dass derlei Kukuruzmaischen, beson 
ders bei Zusatz von etwas Phosphorsäure beim Einmaischen 
bis auf 0° Saccharimeteranzeige und selbst unter 0° dieser An 
zeige vergähren, oder dass sie specifisch leichter werden als 
Wasser. 
Hiernach erweiset sich der Mais als ein zur Branntweiner 
zeugung sehr geeignetes Materiale. 
Die Anwendung eines bcbrochenen Malzzusatzes hat dabei 
kein besseres Resultat ergeben. 
Anwendung von Ilülsenirüchten zur Branntweinerzeuguug. 
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Um das Verhalten der Hülsenfrüchte, besonders der Erbsen 
und Linsen, bei dem Maischprocesse und bei der Gährung ken 
nen zu lernen, habe ich in dieser Absicht zwei Versuche gemacht, 
deren Resultate, obwohl sie eben nicht günstig waren, dennoch 
zur Kenntnissnahme hier mitgetheilt werden sollen, weil sie zur 
Belehrung über diesen Gegenstand dienen. Die Hülsenfrüchte 
wurden auf einer Handnrahlmühle zu grobem Mehl geschroten 
und mit einem gleichen Gewichte Gerstendarrmalz eingemaischt, 
wobei von jedem 12 U genommen wurden. Da wegen des 
grossen Gehaltes an Kleber in diesem ¡Samen ein dichtes Zu-
	        
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