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In einem sehr guten rothen Melniker Wein (Böhmen) fand
ich bei der Destillationsprobe 9.103 pCt. Alkohol dem Gewichte
nach.
Die in den genannten Tabellen von Brande und Fön
te n e 11 e enthaltenen Angaben über die Alkoholgehalte ver
schiedener Weine sind dem Volumen nach gemacht und deshalb
weniger gemeinverständlich. Besser wäre es, sie dem Gewichte
nach anzugeben. Beiläufig findet man nach den obigen Maass
angaben den Alkoholgehalt in Gewichtsprocenten, wenn man er-
stere mit 0.8 multiplicirt. Man findet dann, dass der Alkohol
gehalt von 4 bis 12 pCt. variirt und dass die besten Tafelweine
einen Alkoholgehalt von 7 bis 8 Gewichtsprocenten enthielten,
daher aus Most von 18 bis 20 Grad Saccharimeter-Anzeige er
zeugt worden sind.
Den Alkoholgehalt der Weine bestimmt man am Genauesten
mittelst der Destillationsprobe, wozu bereits Band 1. Theil 1.
S. 223 Anleitung gegeben worden ist.
T a b a r i 6 hat zur Bestimmung des Alkoholgehaltes der
Weine eine andere Methode angegeben. Ein genau abgemessenes
Volumen des Weines wird bis zur Verflüchtigung allen Alkohols
eingekocht. Nach dem Erkalten verdünnt man die Flüssigkeit
zu ihrem ursprünglichen Volumen, und indem man die specifi-
scheu Schweren der Flüssigkeiten vor und nach der Operation
vergleicht, findet man mit Anwendung von Tabellen für das
centesimale Alkoholometer den Alkoholgehalt des Weines. Das
zu dieser Probe angewendete Messinstrument nennt T a b a r i 6
Oenometer (Weinmesser).
Nebst diesen giebt es noch mehrere andere Methoden zur
Bestimmung der Alkoholgehalte der Weine, die bereits in der
allgemeinen Gährungschemie Bd. 1. Theil 1. S. 228 u. s. w. be
schrieben worden sind.
F a b b r o n i suchte zu beweisen, dass der Wein nicht fertig-
gebildeten Alkohol enthalte, sondern dass sich derselbe erst bei
der Destillation des Weines bilde. Zur Stütze seiner Ansicht
führte er an, dass
1) wenn man Wein destillire und das Destillat wieder mit
dem Rückstand vermische, eine von dem ursprünglichen Weine
verschiedene Flüssigkeit erhalten werde;
2) wenn man dem Weine Weingeist zusetze, dieser schon