Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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Daraus geht denn hervor, dass die Frage noch keineswegs 
erledigt sei, und dass mehrfache wiederholte Beobachtungen so 
wie weitere vergleichende Untersuchungen dazu erforderlich 
sind, um ihn endlich ins klare Licht zu stellen. Man könnte 
hiernach annehmen, dass bei gleichem Alkoholgehalte der 
jenige Wein der bessere sei, welcher weniger Säure enthält, oder 
in anderer ähnlicher Art aussprechen: Nicht das Verhältniss 
des Säuregehaltes zur Menge des Weines, sondern das Verhält 
niss des Säuregehaltes zu den übrigen Bestandtheilen des Wei 
nes — Alkohol und Extract — bedingt seine Güte. 
Hiernach würde selbst ein stärkerer Wein etwas mehr 
Säure enthalten können als schwächerer, um von gleicher Güte 
zu sein. 
ad 3. Liebig hat in dessen Journal für Chemie Bd. 65 
S. 352 1848 bei Gelegenheit, wo er Anleitung zur Entsäuerung 
alter abgelegener Rheinweine giebt, und auch dem Zusatze von 
Zucker zum schwachen Moste das Wort spricht, die Ansicht auf 
gestellt, dass der Alkoholgehalt allein den Werth des Weines 
nicht bedinge, sondern dass dieser vielmehr von dem Gewichte 
des nach dem Eindampfen desselben zurückbleibenden trockenen 
Rückstandes abhänge. Es wird sich dabei auf G e i g e r ’s Re 
sultate von Weinanalysen des Jahrganges 1822 berufen, die eben 
daselbst S. 356 mitgetheilt sind. 
Der nothwendigen Einsicht wegen 
setzen 
wir diese Resultate 
er bei. 
Ort. Traubensorte. 
Specif. 
Alkohol- 
Trockener 
Schwere. 
Gehalt. 
Rückstand. 
1. Steinberg, Riesling, 
1.0025 
10.87 
9.94 
2. Rüdesheim, Riesling, Orleans . . 
1.0025 
12.65 
5.39 
3. Markobrunn, „ 
0.9985 
11.60 
5.10 
4. Geisenheim, „ 
0.9935 
12.60 
3.05 
5. Dienheim „ 
0.9925 
9.84 
2.18 
6. Weinheim, Hubberg, Riesling, . 
0.9925 
11.70 
2.18 
7. Worms, Liebfrauenmilch, , . . 
0.9930 
10.62 
2.27 
0 i Wiesbaden,) 
8 - ) XT , Riesling, . . . . 
(Neroberg, ( 
0.9950 
10.83 
2.78 
9. Wiesloch, Riesling, 
0.9945 
9.83 
2.18. 
In der vorstehenden Tabelle sind die Weine zugleich nach 
ihrem Handelswerthe geordnet, und es ergebe sich daraus, dass 
Balling’s Giihrungschemie. IV, 7
	        
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