Pflanzeneiweiss, etwas verändert und zum Theil in dem-
selben Zustand, wie nach dem Gerinnen im heissen
Wasser 20.70
Weiches, grünes Fett, Blattgrün 1.60
Wachsartiges Fett 0.50
Phosphorsauren Kalk 6.00
Weinsäuren Kalk 5.25
Weinstein 60.75
Weinsteinsaure Bittererde 0.40
Schwefelsaures und phosphorsaures Kali 2.80
Kieselerde mit Sandkörnern 2.00
Schleim, rothen Färbestoff und eisengrünenden Gerbestoff
in unbestimmbaren Mengen
Zusammen . 100.00
Hieraus ist ersichtlich, dass Braconnot nicht die ei
gentliche Weinhefe, sondern vielmehr den mit Weinhefe ge
mengten rohen Weinstein untersuchte, welcher sich erst beim
Lagern der Weine aus denselben absetzt. Man benützt die
Weinhefe, um daraus durch Destillation mit Wasser eine gerin
gere Sorte Weinbranntwein zu erzeugen. Bei der Rectification
des Hefenlutters erhält man zuletzt das Wein-Fuselöl, den
Oenanthsäureäther, welchen man aus dem Nachlauf gewinnen
kann.
Durch Verkohlung liefert die Weinhefe ein gutes, schwar
zes Färbematerial, und verbrannt eine Asche, die reich ist an
Pottasche. 3000 ft trockene Weinhefe gaben 250 ft gute Pott
asche.
In den Weinländern wird die Weinhefe (auf Werg) getrocknet
und so zum Gebrauche in den Haushaltungen aufbewahrt.
Ueber die Bildung der Weinhefe ist man gegenwärtig näher
unterrichtet.
Im Wesentlichen ist die Weinhefe von der Bier- und Brannt
weinmaischhefe nicht verschieden. Sie ist ebenfalls eine Zellen-
plianze, deren Zelle aus stickstofffreier, der Inhalt derselben aus
stickstoffhaltiger Substanz (Eiweissstoffen) und Salzen, haupt
sächlich Phosphaten gebildet wird. In diesem Anbetrachte ist
die Weingährung auch zugleich ein Hefenbildungsprocess.
Vom Eintritte und Verlaufe der Weingährung so wie von
der Veranlassung dazu oder von der Ursache des Eintrittes der