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dem Weine um so deutlicher nach, je mehr man ihn zuvor
durch Eindampfen concentrirt hat. Es fällt sich auf Zusatz
einer Lösung derselben ein weisses, krystallinisch-körniges Pul
ver von Weinstein.
Das Natron bildet mit allen Pflanzensäuren aufiösliche Salze
und würde also den oben bemerkten Vortheil der Anwendung
des Kali nicht gewähren. Die Erkennung und Nachweisung des
selben im Weine ist schwieriger; allein wenn man die Gewiss
heit hat, dass eine grössere Menge von Salzen im Weine ent
halten ist, deren Blasen weder Kalk noch Bittererde, noch Kali
oder Ammoniak sind, so muss die Basis der Salze Natron sein.
Eine positive Nachweisung desselben ist daher meistens über
flüssig.
Das Ammoniak verhält sich gegen die Weinsteinsäure dem
Kali ähnlich; die übrigen pflanzensauren Ammoniaksalze sind im
Wasser löslich. Seine Gegenwart im Weine erkennt man, wenn
sich aus dem eingedickten Wein auf Zusatz von Kalkhydrat
(ohne Erhitzung) Ammoniak entwickelt, welches sich an dem
Gerüche und an der braunen Färbung eines darüber gehaltenen
Curcumepapiers offenbart.
Mit Magnesia hat man wohl die freie Säure der Weine
nicht zu neutralisiren versucht, weil sie mit allen Pflanzensäuren
lösliche und bitter schmeckende Salze giebt. Ihre Gegenwart
würde man durch Zusatz von phosphorsaurem /\mmoniak erken
nen, wodurch besonders aus dem eingedampften Wein phosphor
saure Ammoniak-Magnesia gefällt würde.
Noch muss einer gegenwärtig der Geschichte der Weinver
fälschung anheimgefallenen Methode erwähnt werden, dem Weine
die freie Pflanzensäure zu benehmen, welche darin bestand, dass
man Bleiplatten oder Bleioxyd in den Wein brachte, um die
freie Säure zu neutralisiren. Dadurch entstehen pflanzensaure
Bleisalze, welche zum Theil aufgelöst bleiben, zwar einen süss-
lichen Geschmack besitzen, aber höchst schädliche Wirkungen
auf die Gesundheit beim Genüsse eines solchen Weines hervor -
bringen. Durch die gefährlichen Wirkungen erschreckt, kam
man wohl sehr bald selbst von diesem Verfahren wieder ab;
dennoch hat dasselbe, sobald es bekannt geworden, zur Vornahme
von strengen Proben Veranlassung gegeben, und so ist die be
kannte Hahnemann'sche Weinprobe entstanden.