Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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gränzen von 50 bis 60° R. bei der möglich niedrigsten Tempe 
ratur der Maische vorzunehmen, weil dann die grösste Vergäh- 
rungsfähigkeit der Maische oder Maischwürze erzielt wird. 
Seite 59 des 3. Bandes ist aus Versuchen nachgewiesen, 
dass ein Zusatz von Heie oder von etwas Phosphorsäure beim 
Einmaischen des Malz- und Getreideschrotes ebenfalls zu einer 
besseren Vergährung beiträgt, es wäre davon demnach auch hier 
Gebrauch zu machen, und wenn man die Mittel, welche eine 
bessere Vergährung zu bewirken vermögen, angemessen anwen 
det, wird man dahin gelangen, den möglich vollständigsten Ver- 
gährungsgrad auch stets mit Sicherheit zu erzielen. Diese beim 
Maischen anzuwendenden Mittel sind nebst den oben genannten 
gut gekeimtes Schweich- oder Luftmalz, ein Gemenge mehrerer 
roher Getreidearten (Weizen, Mais, Gerste, Hafer) mit oder ohne 
Kartoffelstärkmehl, Zusatz von etwas Milch beim Einmaischen, 
Nichtkochung der Würzen. 
Nachdem die erste Würze von den Trebern abgezogen worden, 
müssen die in dem Maischbottich zurückbleibenden Treber mit 
telst mehrerer Nachgüsse von heissem Wasser ausgesüsst wer 
den, um die von ihnen zurückgehaltene erste Würze in den 
Nachwürzen wieder möglichst zu gewinnen. Um jedoch diese 
schwächeren Würzen, die für sich angewendet nur einen sehr 
geringen Essig liefern würden, kostenlos zu concentriren, ist es 
hier besonders angezeigt, sie bei einem folgenden Maischen statt 
Wasser zu gebrauchen und auf diese Weise immer nur die erste, 
gehaltreichere Würze zur Erzeugung von Essig zu Verwendern 
Diese Nothwendigkeit führt von selbst auf die Anordnung im 
Verfahren, nur kleine Portionen Maische auf einmal zu erzeugen, 
dagegen täglich öfters nach einander einzumaischen, um die Nach 
würzen der vorhergehenden Maischen wieder statt Wasser zu 
den folgenden Maischen benützen zu können, wornach sich die 
erforderliche Einrichtung an Geräthen von selbst ergiebt. 
Bei der Anwendung von Gerstenmalz mit Kartoffelstärkmehl 
oder Mehl ist dasselbe Verfahren zu befolgen, und dabei nebst- 
dem noch überhaupt alles das zu berücksichtigen, was bereits 
im 2. Bande, Bierbrauerei S. 75 und 3. Bande, Branntweinbren 
nerei S. 106 diesen, Gegenstand betreffend gesagt worden ist,
	        
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