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Qualität gehabt zu haben; denn Bai bin in seiner Geschichte
von Böhmen sagt von demselben: Crescit in Bohemia Acetum,
quod Incolae Vinum vocant.
Böhmen soll gegenwärtig noch 4000 Joch Weinland besitzen
und jährlich circa 50,000 Eimer Wein produciren, während die
Weinproduction in den übrigen österreichischen Provinzen bei
40.000,000 Eimer beträgt.
Die Frucht des Weinstocks bietet sich uns als Gegenstand
der Benützung unter 9 verschiedenen Formen dar, und zwar:
1) Als Weintraube zum unmittelbaren Genüsse, wenn sie
ihre vollkommene Reife erlangt hat.
2) Als Trockenbeeren durch Trocknung so zubereitet, dass
sie einer längeren Aufbewahrung fähig und ihr Transport (Ver
sendung) erleichtert wird. Kleine getrocknete Weinbeeren nennt
man Rosinen, grosse Zibeben.
8) Als gepresster Traubensaft oder Most im engeren Sinne
zum unmittelbaren Genüsse als Getränk. Aber dazu dient er
nur kurze Zeit von der Weinlese an; denn wenn er auch ge
schwefelt wird, geht er doch endlich in Gährung über und ver
wandelt sich dadurch in Wein. Der Most ist also nur einige
Wochen haltbar.
4) Als ausgepresster Traubensaft durch Gährung in Wein
umgewandelt. Diese Verwendung derselben ist die häufigste
und vorzugsweise diejenige, mit deren Betrachtung wir uns hier
zunächst zu befassen haben.
5) Als Syrup, durch Einkochen und Klärung aus dem Trau
bensafte erzeugt und als Versüssungsmittel angewendet (Trau-
bensyrup).
(>) Als starrer Zucker (Traubenzucker), aus diesem Syrup
erzeugt.
Vorzüglich zur Zeit der Continentalsperre wurde von die
sen Versüssungsmitteln in Frankreich Gebrauch gemacht. Zur
Aufbesserung geringeren Mostes, um dessen Zuckergehalt zu er
höhen, sind beide Mittel ganz vorzüglich geeignet; jedoch muss
die freie Säure des Mostes vor seinem Verkochen zu Syrup
möglichst neutralisirt und als Niederschlag entfernt werden, wozu
sich der Kalk am besten eignet.
7) Als Wein-Branntwein (Cognac, Franz-Branntwein), durch
Destillation aus dem gegohrenen Traubensafte und Weine ge