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reitet, so wird nun zur Manipulation selbst geschritten, wobei
auf folgende Weise verfahren wird.
Sind die im Essigb.ildcr befindlichen Hobelspäne noch nicht
eingesäuert, so wird zuerst ein Gemische von fertigem Essig
mit etwa '/„ seines Volumens des Essiggutes aufgegeben, um
dieselben einzusäuern. Damit jedoch der Essig selbst dabei
nicht leide, muss eben etwas von dem Essiggute zugesetzt
werden, damit während des allmäligen Niederganges der Mi
schung im Essigbilder Essigbildung eintrete, die chemische Ac
tion beginne und demzufolge eine mässige Erwärmung Statt
finde. Die trockenen Späne saugen einen Theil der sauren Flüs
sigkeit auf; der nach unten abfiiessende Ueberschuss wird oben
wieder aufgegossen, und dies wiederholt, bis die Flüssigkeit voll
kommen sauer geworden ist. So wird mit allen vorhandenen
Essigbildern verfahren. Nun wird das vorbereitete Essiggut auf
gegeben, entweder in bebrochenen Portionen und Zeiträumen mehr
oder weniger, je nach der Grösse der Essigbilder, oder, wie vorne
erklärt, durch continuirlichen Zufluss.
Das Essiggut, welches von dem ersten Essigbilder abfliesst,
wird nun in gleicher Art auf den zweiten gebracht, und fliesst
von da, wenn der ursprüngliche Alkoholgehalt des Essiggutes
nicht zu gross war, 3 bis 4 püt. nicht überstieg, als fertiger
Essig ab. Ist der Alkoholgehalt grösser, so muss das Essiggut
von dem zweiten auf einen dritten, und wohl auch von dem
dritten noch auf einen vierten Essigbilder gebracht werden, um
die Essigbildung zu vollenden und die Flüssigkeit von dem letz
ten Essigbilder als fertigen Essig zu gewinnen.
Die Essigstube muss eine Temperatur von wenigstens 16
bis 18° R. haben; in den Essigbildern steigt sie aber in Folge
der darin vorgehenden chemischen Action (Oxydation) auf 30° R.
und darüber, wobei allerdings Verflüchtigung eines Antheils Al
kohol oder Aldehyd Statt findet und ein Verlust an solchem
bedingt wird, den man nach vorliegenden Erfahrungen auf wenig
stens V l0 veranschlagen kann.
Sollte in einem Essigbilder die Thätigkeit nachgelassen
haben und dies von dem Thermometer durch ein Sinken der
Temperatur angezeigt werden, so muss man durch Aufgiessen
erwärmten und gesäuerten Essiggutes die Thätigkeit desselben
wieder zu heben suchen.