Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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Schaale keinen grossen Durchmesser zu haben braucht, keiner 
Schwierigkeit unterliegen würde. 
Eine Selbstentzündung des Phosphors wäre dabei kaum zu 
besorgen, und würde auch, wenn sie Statt fände, da auf einmal 
keine grosse Menge davon angewendet zu werden braucht, und 
das Essigbildungs-Gefäss sammt Inhalt ganz mit wässriger Flüs 
sigkeit getränkt ist, keinen besonderen Schaden anzurichten im 
Stande sein, um so weniger als die Schaale, worin der Phosphor 
befindlich wäre, in einer gewissen Höhe mit der Glocke bedeckt 
wäre, und die Flamme desselben demnach nicht unmittelbar 
auf den Lattenboden im Essigbilder oder Gradirfass wirken 
würde, und davor durch die Glocke geschützt wäre. 
Dass dies eine besondere Construction des unteren Raumes 
in den Essigbildern und Gradirfässern bedingen würde, um von 
einer Seite leicht in das Innere desselben gelangen und dort 
manipuliren zu können, liegt auf der Hand. Es müsste der 
untere Raum durch eine Art Thüre zugänglich sein. — 
Wenn auch dadurch etwas Phosphorsäure in den Essig ge 
langen würde, so dürfte dieser jedenfalls nur sehr geringe An- 
theil derselben weder der Verwendung desselben zum Genüsse 
noch seiner technischen Anwendung abträglich sein. 
Die Erzeugung von Essigsprit. 
Mit Essigsprit bezeichnet man einen Branntweinessig von 
6 bis 8 pCt. Gehalt an Essigsäure. Selten erzeugt man einen 
solchen von grösserem Essigsäuregehalte als 10 pCt. 
Bei dem geringen Preise des Essigs ist man gegenwärtig 
bestrebt, in den Gradirfässern und Essigbildern sogleich Essig 
sprit zu erzeugen, um dadurch an Gefässen zur Aufbewahrung 
so wie an Frachtkosten bei der Versendung zu ersparen, wobei 
die angemessene Verdünnung desselben mit Wasser für den Ge 
brauch zur Consumtion den Kleinverschleissern überlassen bleibt. 
Der Essigsprit ist zugleich haltbarer als der gemeine Essig. 
Zur Erzeugung von Essigsprit ist eine Abänderung in der 
Construction der Gradirfässer und Essigbilder nicht nothwendig, 
auch im Verfahren wird im Wesentlichen nichts geändert. Die 
einzige Abänderung, welche dabei nothwendig ist, besteht darin, 
Ralliiiß's Gährungschomio. IV. 16
	        
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