Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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dass man dem Essiggute, nachdem es schon in Essig von ge 
wöhnlicher Stärke umgewandelt worden ist, noch Branntwein 
zusetzt, es noch mehrmals die Essigbildungsgefässe passiren lässt 
und dabei jedesmal durch Zusatz von Branntwein den Alkohol 
gehalt desselben derart erhöht, dass endlich ein Essig von der 
verlangten Stärke, d. i. von bis 8°/ 0 Essigsäuregehalt daraus ent 
stehen kann und entsteht. 
In diesem Falle wird einer Flüssigkeit von bereits grösse 
rem Essigsäuregehalte z. B. 4 °/ 0 nur weniger Alkohol z. B. 1 V« 
bis 2% zugesetzt, wodurch in dem gemischten Essiggute ein 
solches gegenseitiges Mengen - Verhältnis, zwischen Essigsäure 
und Alkohol entsteht, dass die Essigsäure in überwiegender 
Menge darin enthalten ist, ein Verhältniss, welches der Essig 
bildung sehr günstig ist. 
Die englische Methode der Schnellessigfabrikation. 
Die gewöhnliche Methode der Schnellessigfabrikation hat 
mehrere wesentliche Mängel, welche darin bestehen, dass: 
1 . eine nur unvollkommene Absorption des Sauerstoffes der 
durchströmenden Luft Statt findet, so dass vielmal (lOmal?) mehr 
Luft angewendet wird, als nöthig ist; 
2 . wird von der bei der Essigbildung frei werdenden Wärme 
zu viel unnütz weggeführt, und 
3. findet dabei durch Verdunstung ein Verlust an Alkohol 
von wenigstens 10 pCt. Statt. 
In England hat man diese Uebelstände und Nachtheile zu 
beseitigen gewusst. Nach den Nachrichten, welche uns Knapp 
darüber mittheilt*), verfährt man daselbst folgendermaassen, 
wobei, um die enorme Branntweinsteuer zu ersparen, die An 
wendung und Erzeugung von Branntwein dazu vermieden wird. 
Man erzeugt Essig aus Stärkmehl (Kartoffelstärkmehl?). 
Dieses wird durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure in Zuk- 
ker verwandelt und die süsse Flüssigkeit, ohne (?) die nur in 
geringer Menge angewendete Schwefelsäure zu neutralisiren, mit 
Hefe möglichst vollständig vergohren, wozu, um die Gährung 
') Liebig’s Annalen, Bd. 42. S. 113 (1842).
	        
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