Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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c) Diese Arbeiten müssen gehörig geleitet und überwacht 
werden. 
d) In den Weinbergen sollen die Weinleser keine Trauben 
essen, um die Arbeit nicht aufzuhalten und die zeitigsten und 
besten Trauben der Benützung nicht zu entziehen. 
e) Die Traubenstiele müssen am besten mit einer Scheere 
kurz abgeschnitten werden, um den Stock nicht zn erschüttern 
und damit keine Weinbeeren abfallen. 
/) Nur gesunde und ganz reife Trauben soll man abnehmen; 
die gefaulten müssen sorgfältig beseitigt, die noch unzeitigen 
Trauben am Stocke belassen werden. Wo man eine gute Wein 
gattung zu erzeugen trachtet, wird die Weinlese nach der Zeiti 
gung der Trauben zu zwei- bis dreimal gehalten. In der Regel 
giebt die erste Lese den besten Wein, weil die Nachreife nur 
mehr unvollkommen erfolgt. — In der Champagne dagegen will 
man die Erfahrung gemacht haben, dass der Wein nur dann 
schäumend und prickelnd werde, wenn er von noch nicht ganz 
gezeitigten Trauben gemacht wird. 
g) Die abgeschnittenen Trauben legt man in nicht zu 
grosse Körbe, damit die Trauben durch ihre Schwere sich nicht 
zerdrücken und dadurch ein Theil des Saftes abtiiesse und ver 
loren gehe, oder besser in Kannen. Die Körbe oder Kannen 
werden in Kübel (Tragbutten) ausgeleert und in diesen in’s 
Presshaus getragen. 
h) Bei Weinbergen von ungleichen Lagen lese man die 
besseren Lagen zuerst und die schlechteren zuletzt. Bei schönem 
Herbst kann der Wein dadurch gewinnen; ist die Witterung 
schlecht, so ist es gut, den besseren Theil der Trauben zu Hause 
zu haben. 
i) Eine günstige trockene Witterung ist zur Lese möglichst 
zu benützen. Man lese nie im Regen, sei aber auch nicht ängst 
lich wegen eines kleinen Thaues. Je nasser man die Trauben 
einbringt, desto mehr Wein gewinnt man; aber er ist auch minder 
gehaltreich, nicht nur der den Beeren äusserlich anhängenden 
Feuchte wegen, sondern auch, weil ihr Inhalt mehr mit Wasser 
angesogen ist. 
k) Jeder Leser soll 2 wasserdichte Kannen mittragen. Bei 
Weinstöcken mit rothen und weissen Trauben giebt er in die 
eine Kanne die rothen, in die andere die weissen Trauben; auf
	        
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